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Onno Viets ist ein echt netter Kerl, Mitte fünfzig, Hartz-IV-Kunde und zu nicht vielem nutze. Er spielt Pingpong in Noppensocken und braucht neuerdings dringend Geld: fürs Finanzamt und für den Geburtstag seiner Frau Edda. Da hat er eine Eingebung, aus dem Fernsehen: Er wird Privatdetektiv! Seine Freunde ahnen Schlimmstes. Doch bald hat Onno tatsächlich einen ersten Auftrag: Er soll für einen Pop-Magnaten dessen hübsche Freundin observieren. Der Job führt Onno in eine Promivilla auf Mallorca, in halbseidene Gesellschaft und zum Verrat an einem Freund, der ihm das sehr, sehr übel nimmt. Blut wird fließen, und zwar in Strömen ...…mehr

Produktbeschreibung
Onno Viets ist ein echt netter Kerl, Mitte fünfzig, Hartz-IV-Kunde und zu nicht vielem nutze. Er spielt Pingpong in Noppensocken und braucht neuerdings dringend Geld: fürs Finanzamt und für den Geburtstag seiner Frau Edda. Da hat er eine Eingebung, aus dem Fernsehen: Er wird Privatdetektiv! Seine Freunde ahnen Schlimmstes. Doch bald hat Onno tatsächlich einen ersten Auftrag: Er soll für einen Pop-Magnaten dessen hübsche Freundin observieren. Der Job führt Onno in eine Promivilla auf Mallorca, in halbseidene Gesellschaft und zum Verrat an einem Freund, der ihm das sehr, sehr übel nimmt. Blut wird fließen, und zwar in Strömen ...
Autorenporträt
Schulz, FrankFrank Schulz, Jahrgang 1957, lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner so genannten Hagener Trilogie - «Kolks blonde Bräute» , «Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien» und «Das Ouzo-Orakel» - wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (1999 und 2015), dem Hubert-Fichte-Preis (2004) und dem Kranichsteiner Literaturpreis (2012).
Rezensionen
Den lustigsten Weltverweigerer und Versager hat Frank Schulz erfunden. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Harry Rowohlts erste Reaktion:

"Ich kann über Frank Schulz' neuen Thriller nichts sagen ...

Ich lese ihn wie gebannt und möchte nicht gestört werden ..."

... zwei Wochen später:

"Jetzt kann sich die deutsche Gegenwartsliteratur endgültig warm anziehen!"

"Spitzenbuch!" -- Wolfgang Herrndorf

"Wenn der überaus sprachmächtige Frank Schulz einen Krimi vom Stapel lässt, erwartet man natürlich gleich den Krimi aller Krimis - ein saftstrotzendes Wunderding von einem Buch. Das trifft es exakt." -- Karen Duve

"Ein Buch von Frank Schulz ist immer ein Ereignis. Kaum angekündigt, beginne ich mich schon zu freuen!" -- Roger Willemsen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Jörg Magenau möchte auch nach der Lektüre von "Onno Viets und der Irre vom Kiez" Frank Schulz nicht als Nachfolger von Arno Schmidt bezeichnen, trotz einiger gelungener Wortspiele. Den Anfang des Romans findet er noch originell: der Autor beschreibt einen Videoclip von einem nackten Riesen, der, bestückt mit Metallhörnern und kruden Tätowierungen, auf der Außenalster ein Schiff kapert. Der Privatdetektiv, den Schulz neben ihm ins Rennen schickt, ist ein Quereinsteiger, der sich für seine Ermittlungen an einem Ratgeber aus dem Internet orientiert. Die daraus entwickelte Geschichte findet Magenau dann aber dürftig, und weder durch die Sprachschöpfungen und -spielereien des Autors will der Rezensent sich darüber hinwegtäuschen lassen noch durch die "liebevoll" nachbuchstabierten Dialekte.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.11.2012

Beeckdörp hat das letzte Wort
Frank Schulz erhält den Kranichsteiner Literaturpreis

Die DDR ist noch lange nicht Vergangenheit. Die Erinnerungen an sie reichen bis in die Gegenwart, in den Alltag hinein, beeinflussen Denken und Handeln ihrer ehemaligen Bürger. Aufgewachsen in einem Land, das es heute nicht mehr gibt, verarbeiten viele deutsche Nachwuchsschriftsteller ihre Kindheitserinnerungen in Büchern, in denen die ostdeutsche Diktatur als schwierige Heimat mit mehr oder weniger kritischem Unterton, aber nie ohne eine gewisse Nostalgie wiederauflebt.

Der Blick auf die DDR verbindet auch die diesjährigen Stipendiaten des Deutschen Literaturfonds, deren Namen bei der Überreichung des Kranichsteiner Literaturpreises an Frank Schulz in Darmstadt bekanntgegeben wurden. Inka Parei, ausgezeichnet mit dem New-York-Stipendium, erzählt in ihrem Roman "Die Kältezentrale" vom Versuch eines geschiedenen Ehepaars, eine schicksalhafte Entscheidung zu rechtfertigen. Gregor Sander, der das London-Stipendium erhält, betrachtet in seinem Erzählband "Winterfisch" das Leben im ehemals zur DDR gehörenden Norden Deutschlands.

Auch Schulz' Werke sind mal düstere, mal heitere Heimat-Retrospektive. In seiner "Hagener Trilogie", die zwischen 1991 und 2006 erschien, geht es um den Versuch des Helden Bodo Morten, vor der eigenen Vergangenheit im für Schulz' Heimat Hagen stehenden Dörfchen Beeckdörp zu fliehen - im geographischen wie im Freudschen Sinne. Für sein Gesamtwerk und den jüngst erschienenen Roman "Onno Viets und der Irre vom Kiez" erhielt Schulz nun den mit 20 000 Euro dotierten Kranichsteiner Literaturpreis, den der Literaturfonds seit 1983 vergibt. Edo Reents, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, beschrieb in seiner Laudatio den "Grundkonflikt zwischen Intellektuellem und Proletarier", den Morten auszutragen habe. Doch eigentlich sei von vornherein klar: Beeckdörp habe das letzte Wort.

Der mit 5000 Euro dotierte Literaturförderpreis ging an Benjamin Maack, der sich am Vormittag beim Wettlesen auch bei der Schüler-Jury des Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasiums hatte durchsetzen können.

JULIA KERN

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