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The story of the woman who rose to be Director-General of Britain's Security Service, MI5, in a career that lasted from 1969 to 1996. Stella Rimington worked to Director level in all main fields of the Service's responsibilities, counter-subversion, counter-espionage and counter-terrorism,

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Produktbeschreibung
The story of the woman who rose to be Director-General of Britain's Security Service, MI5, in a career that lasted from 1969 to 1996. Stella Rimington worked to Director level in all main fields of the Service's responsibilities, counter-subversion, counter-espionage and counter-terrorism,
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Offenes Geheimnis
Aus der "Dienst"-Zeit der ehemaligen Generaldirektorin des MI 5

Stella Rimington: Open Secret. The Autobiography of the Former Director-General of MI 5. Verlag Hutchinson, London 2001. 307 Seiten, 18,99 Pfund.

Die Autorin kann mit drei "Premieren" aufwarten: Sie ist die erste Frau, die zum Generaldirektor des britischen Inlandsnachrichtendienstes MI 5 ernannt wurde; ihre Ernennung war die erste, die amtlich und namentlich bekanntgegeben wurde; und sie ist der erste ehemalige MI-5-Chef, dem - nach eingehender Prüfung - gestattet wurde, einen Lebensbericht zu veröffentlichen.

Die Lektüre des Buches zeigt, daß die vorgesetzten Stellen auch gar keinen Anlaß gehabt hätten, das Erscheinen des Buches zu verhindern. Das Buch trägt den Titel "Offenes Geheimnis", und tatsächlich finden sich darin Informationen über die Tätigkeit des britischen Sicherheitsdienstes, die dem interessierten Zeitgenossen großenteils bekannt sein dürften. Diese Feststellung bedeutet jedoch nicht, daß die Lektüre des Buches nicht lohnen würde. Stella Rimington hatte zwei Ziele im Auge: Sie wollte Existenz und Tätigkeit des britischen Sicherheitsdienstes aus dem seit langem bestehenden Dunkel herausholen (bis Anfang der neunziger Jahre tauchte der Dienst in keinem offiziellen Regierungsprogramm auf). Damit sollte der häufig in den Medien kursierenden abenteuerlichen oder gewollt oder ungewollt schiefen Berichterstattung eine offene und klare Beschreibung der Aufgaben und Befugnisse dieses Dienstes entgegengesetzt werden. Daß die Verfasserin dieser Aufgabe die Form einer Autobiographie gegeben hat, macht die Lektüre interessanter, und gleichzeitig kann sie auf diese Weise ihre zweite Aufgabe erfüllen, nämlich einen Beitrag zu leisten zur Problematik der berufstätigen Frau, die versuchen muß, Karriere und Familienleben miteinander in Einklang zu bringen.

Stella Rimington kann auf eine siebenundzwanzigjährige Laufbahn in MI 5 zurückblicken. Als sie in den Dienst eintrat, war es durchaus noch nicht selbstverständlich, daß man als Frau mit Universitätsabschluß gleich in den höheren Dienst eingestellt wurde, wie es bei den männlichen Kandidaten stets der Fall war. Sie war in den Bereichen Spionageabwehr, Beobachtung des Linksextremismus, Terrorismusbekämpfung und Ausbildung des Nachwuchses tätig, bis sie 1992 - nicht ohne interne Machtkämpfe und zum Erstaunen der Öffentlichkeit - zum Generaldirektor ernannt und auch öffentlich genannt wurde. Aber die "Diskriminierung" als Frau setzte nun in der Öffentlichkeit erst recht ein. Die Medien versuchten, ein Foto zu erlangen - mit allen Mitteln und ohne besondere Rücksicht auf ihre Privatsphäre -, und die Verfasserin bedauert, daß in der Berichterstattung meistens mehr Gewicht auf ihr Aussehen und ihre Kleidung als auf die Ergebnisse ihrer Tätigkeit gelegt wurde.

Zu diesen Ergebnissen gehören eine Reorganisation des Managements sowie eine Verbesserung der Beziehungen zur politischen Führung. Nicht zuletzt ist es Frau Rimington zu verdanken, daß der britische Inlandsnachrichtendienst nun über eine klare gesetzliche Grundlage verfügt, welche die Befugnisse und die Grenzen ihrer Aktivitäten festlegt (die im wesentlichen denen des Verfassungsschutzes in Deutschland entsprechen).

Die Autorin stellt dabei auch einige Berichte richtig, die über die Tätigkeit von MI 5 verbreitet worden waren, zum Beispiel über eine angebliche nachrichtendienstliche Beobachtung des ehemaligen Premierministers Harold Wilson. In ihre Amtszeit fällt auch die Öffnung des Dienstes (in gewissen Grenzen): Der Security Service ist nun eine offizielle Dienststelle wie andere auch; eine Broschüre gibt Auskunft über Aufgaben und Befugnisse. Seit 1994 besteht sogar ein parlamentarischer Kontrollausschuß, über den empfindliche Angelegenheiten wie die des Lauschangriffs geregelt werden.

Nach der Wende von 1989/90 sah Frau Rimington eine ihrer Aufgaben darin, die Nachrichten- und Sicherheitsdienste ehemaliger kommunistischer Staaten über die Rolle und die Position dieser Dienste in einem demokratischen Staat zu beraten, über die Vereinbarkeit von demokratischer Gesellschaft und staatlichen Sicherheitsbedürfnissen. Auch der neue russische Nachrichtendienst empfing sie sehr freundlich, sein damaliger Chef Primakow war jedoch nicht geneigt, einem Abbau der Spionagetätigkeit gegen den Westen zuzustimmen.

Anhand der Stationen ihrer Karriere erfährt der Leser etwas über die Organisation und die Tätigkeit des britischen Sicherheitsdienstes, zum Beispiel über den Kampf gegen die IRA und den internationalen Terrorismus, über die Ausweisung von 105 sowjetischen Diplomaten, die nachrichtendienstlich tätig geworden waren, im April 1971 (Operation Foot), über Methoden der Agentenwerbung und -führung, über die Zusammenarbeit mit befreundeten Diensten - keine Enthüllungen, aber sachliche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Arbeit eines Sicherheitsdienstes.

HANS KLUTH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Was she right to publish? Most certainly. If we are to have a mature attitude to our intelligence services, we need this kind of inside account - it is vital in stripping away mystique and building understanding Daily Telegraph