Oper und Militärmusik haben im 'langen' 19. Jahrhundert zahlreiche Berührungspunkte. Sie sind bereits erkennbar an Titeln wie Gaetano Donizettis La fille du régiment oder Jacques Offenbachs La fille du tambour-major. Verbindungen zwischen beiden Bereichen ergaben sich auch schon aus ganz praktischen Gründen, halfen doch Militärmusiker häufig bei Opernaufführungen aus. Mitunter traten sie sogar als ganzes Ensemble, als »banda sul palco«, auf der Opernbühne in Erscheinung und wurden damit Teil der Inszenierung selbst. Darüber hinaus prägen vor allem zahlreiche »Militarismen« das musikalische und dramaturgische Geschehen vieler Opern, angefangen von der Verwendung musikalischer Formen wie Signal, Fanfare und Marsch über den Gebrauch militärmusikalischer Instrumente bis hin zu spezifischen Instrumentierungen, die der Militärmusik entlehnt sind. Zur Sprache kommen in diesem Buch auch die gegenläufigen Einflüsse von der Oper auf die Militärmusik, sichtbar etwa in zahllosen Opern-Arrangements, die in kaum einem Militärkonzert fehlen durften. Ein abschließender Blick gilt den 'militärisch' inspirierten Opern-Bearbeitungen für den deutschen Männergesang.So ist es das Verdienst der hier veröffentlichten elf Beiträge, das Thema sowohl von Seiten der Opern- als auch der Militärmusikforschung in seinen vielfältigen Facetten auszuleuchten.