«Minerva» ist das grösste Geheimprogramm der amerikanischen CIA und des deutschen Bundesnachrichtendienstes auf europäischem Boden. Die römische Göttin der Weisheit und Kriegskunst gab ihm den Namen. Der schwedische Unternehmer Boris Hagelin gab ihm die Firma, die Innerschweizer Kleinstadt Zug den Ort und die vermeintlich neutrale Schweiz den Rahmen. Es sind die kleinen Geschichten von «Siegfried», «Athena», «Clapper», «Rex» und anderen, die meist ahnungslos Teil dieses Projektes werden. Wie Puppen setzen die Geheimdienste die Angestellten der Zuger Chiffriergerätefirma Crypto AG in ein lebensgefährliches Umfeld. Wenige Eingeweihte in Politik, Militär und den Geheimdiensten der USA, Deutschlands, Schweden und der Schweiz wissen davon.Der Journalist und Buchautor Res Strehle entschlüsselt das Minerva-Programm von CIA und BND samt Schweizer Mitwissern. Es ist die Geschichte von Drahtziehern und Eingeweihten, von Ahnungslosen und Ahnungsvollen, innerhalb und ausserhalb der Firma vonder Armee bis in die politischen Parteien FDP und CVP.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Marc Engelhardt staunt über die Dokumente und Erkenntnisse, die Res Strehle in seinem Buch über die Schweizer Crypto AG und ihre manipulierten Chiffrier-Geräte versammelt. Bekanntes und durchaus Neues trägt der Autor laut Engelhardt zusammen, so einen Bericht von CIA-Historikern und eine Einsicht in die Kenntnisse der Schweiz über den Skandal. So nüchtern und knapp das Buch insgesamt wirkt, so viel lässt sich daraus lernen, meint der Rezensent. Zum Beispiel, dass Verschlüsselung noch immer zum Kerngeschäft der Geheimen gehört und wie umkämpft der Markt ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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