James Gerald ist ehemaliger Geheimdienst Agent und erholt sich gerade von einer längeren Krankheit. Er ist geistig Topfit, körperlich ist er aber noch sehr geschwächt, so dass er zwar selbständig gehen, aber noch auf einen Rollator angewiesen ist. Er erhält von seinem Freund William ein rätselhaftes
Schreiben: Ein Limerick mit der Bitte, ihn anzurufen. Doch James´ Anruf kommt zu spät. William…mehrJames Gerald ist ehemaliger Geheimdienst Agent und erholt sich gerade von einer längeren Krankheit. Er ist geistig Topfit, körperlich ist er aber noch sehr geschwächt, so dass er zwar selbständig gehen, aber noch auf einen Rollator angewiesen ist. Er erhält von seinem Freund William ein rätselhaftes Schreiben: Ein Limerick mit der Bitte, ihn anzurufen. Doch James´ Anruf kommt zu spät. William stirbt und James Gerold kann das nur schwer akzeptieren und beschließt in der Altersresidenz „Eaglehurst“ in Hastings, wo William zuletzt gelebt hat, seine eigenen Ermittlungen anzustellen. Da er gesundheitlich noch Erholung und Pflege benötigt, kommt ihm das gerade recht und er mietet in „Eaglehurst“ ein Zimmer. Bei seiner Ankunft in der noblen Seniorenresidenz mit ihren, teilweise doch recht schrulligen Bewohnern, setzt der Krimi ein. Die fürsorgliche Leiterin, Mrs. White, legt sehr großen Wert auf intensive persönliche Betreuung und möchte nicht, dass sich ihre „Leutchen“ mit Hilfe von Rollatoren selbständig bewegen können. Doch James geht das zu weit. Seine ehemalige Sekretärin beim Geheimdienst, Sheila Humphrey, bringt ihm seinen Rollator vorbei, den sie noch mit ein paar Extras wie ein Navigationsgerät, sowie Tränengassprays ausgestattet hat. Sie fährt nicht gleich wieder nach London zurück, sondern verbringt eine spannende Zeit mit James in Hastings, wo sie mit ihm Ermittlungen zu seltsamen Todesfällen in Eaglehurst anstellt.
Das Cover des Taschenbuchs ist mir sofort positiv ins Auge gefallen. Vor einer wunderschönen roten Tapete im Paysleymuster, wie ich sie in England auch schon ähnlich gesehen habe, sind zwei Personen im Profil zu sehen. Einmal ein älterer Herr, sitzend auf seinem Rollator mit Pistole in der Hand und eine Frau in elegantem, wenn auch etwas altmodischem Kostüm. Wer die beiden Figuren darstellen, bleibt nicht lange ein Geheimnis. Ich finde es immer sehr schön, wenn sich Verlage die Mühe machen, ein Cover passend zum Inhalt zu gestalten. Klar kommt es bei einem Buch vor allem auf den Inhalt an, aber ich liebe es einfach, wenn ein Buch ein Gesamtkunstwerk ist, auch - oder gerade wenn es sich „nur“ um ein preisgünstigeres Taschenbuch handelt.
Der Krimi ist nach dem klassischen Whodunit- Modell aufgebaut. Eine in sich abgeschlossene relativ kurze Handlung ohne viele Nebenschauplätze, die Anwesenden sind die Verdächtigen und ermittelt wird vor allem mit Intelligenz und Witz. James als 0070-Agent, Sheila, eine emanzipierte Miss Moneypenny, mit einer Prise „Q“ an technischem Erfindungsgeist und charmante „elderly ladies and gentlemen“, die einen etwas an „Fawlty Tours“ erinnern, garantieren für humorvolles Lesevergnügen.
Sprachlich lässt sich der Krimi sehr flüssig lesen. Die Ausdrucksweise ist abwechslungsreich und kommt locker-flockig daher. Für mich ist das genau die richtige Mischung aus anschaulichen Beschreibungen, Handlung und Dialogen.
Die Aufklärung des Kriminalfalles ist spannend und bringt einige unerwartete Wendungen, auch wenn für mich das eine lose Ende nicht wirklich so zusammengefunden hat, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich fand es ganz interessant und inspirierend, in diesem besonderen Umfeld zu rätseln. Auch wenn die Idee nun nicht ganz neu ist, so habe ich es doch sehr erfrischend empfunden.
Mir hat dieser Krimi insgesamt ganz gut gefallen, ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und dazu das eine oder andere feine Tässchen Tee geschlürft.