Computer gelten als hochgeordnete und offen deterministische Geräte, die vorgegebene Ergebnisse bieten. Die algorithmischen Paradoxien einer Architektur-Software ergeben sich jedoch aus der Komplexität ihrer Infrastruktur und verursachen nichtlineare Diagrammprozesse. Nach Ansicht des Architekten Bernard Tschumi ist jede "Transformationssequenz" (Animation) eine Art "operative Zeichnung": eine "präskriptive" und damit nicht beschreibende Aktivität. Trotzdem ist eine "Transformationssequenz" per Definition nicht "operativ". Operatives Zeichnen entsteht, wenn die Unsicherheiten unseres Denkens, der räumlichen Wahrnehmung und der Paradoxien des digitalen Diagramms kreativ aufgedeckt werden. Dies kann nur durch Überlagerung, aber nicht durch Materialkonstruktion oder filmische Projektion einer virtuellen räumlichen Konfiguration auf ihren bereits vorhandenen tatsächlichen Referenten geschehen. In dieser Schnittstelle zwischen einem virtuellen (absoluten, entfremdenden) kartesischen Raum und einem tatsächlichen Ort kann die Beziehung zwischen den digitalen und physischen Grenzen der gebauten Architektur beschrieben werden. Wenn Sie diese Passage betreten, geben Sie ein Diagramm selbst ein: eine destabilisierende, laufende Interpretationsaktivität, die gerade ausgeführt wird.