Das »Opfer« gehört zu den elementaren, wenn auch nur schwerverständlichen und oft als anstößig empfundenen Phänomenen der menschlichen Kultur. Der Begriff »Opfer« ist heute durch viele kulturelle Anpassungen allerdings so verschliffen, daß er keinen klaren Sinn mehr zu vermitteln vermag. Die Debatten um die Veröffentlichungen von W. Burkert und R. Girard, ethnologische und soziologische Kulturanalysen und die Diskussionen um die Neubestimmung des Themas »Sühne« in der alt- und neutestamentlichen Wissenschaft haben neue Perspektiven auf das Opfer entwickelt und im Umlauf gebracht. Diese Perspektiven scheinen die Chance zu bieten, einen zentralen Themenkomplex der klassischen Hochreligionen wieder besser verstehen zu lernen. Sie ermöglichen auch ein konstruktives und kritisches Verhältnis zur inflationären Rede von »Opfer« in unseren Kulturen, vor allem in der politischen und journalistischen Sprache der Gegenwart.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gutav Falke reicht eine Kurzkritik um die drei Kommentarbände der Hegel-Ausgabe in der "Bibliothek der Philosophie" des Deutschen Klassikerverlags zu besprechen. Dabei geht der Rezensent kaum auf die Bände im einzelnen ein. Was ihn im Detail wundert, ist, dass die Kommentare sich zum Teil auf Werke Hegels beziehen, die gar nicht in der Hegel-Ausgabe des Klassikerverlags erschienen sind. Auch beschreibt er die Qualität der einzelnen Beiträge als äußerst unterschiedlich. Gar nichts anfangen kann er mit den Einlassungen Annemarie Gethmann-Sieferts zu Hegels Ästhetik, die er allenfalls "Gethmann-Siefert-Forschern" zur Lektüre empfiehlt. Dagegen nennt er die Texte von Ludwig Siep zur "Phänomenologie" und von Herbert Schnäedelbach zur Rechtsphilosphie die "besten derzeit erhältlichen Einführungen" in diese Werke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein schaurig schönes Buch.« Elmar Krekeler DIE WELT 20130412