In 2015 Sheryl Sandberg's husband, Dave Goldberg, died suddenly at the age of forty-eight. Sandberg and her two young children were devastated, and she was certain that their lives would never have real joy or meaning again.
Just weeks later, Sandberg was talking with a friend about the first father-child activity without a father. They came up with a plan for someone to fill in. "But I want Dave," she cried. Her friend put his arm around her and said, "Option A is not available. So let's just kick the shit out of Option B."
Everyone experiences some form of Option B. We all deal with loss: jobs lost, loves lost, lives lost. The question is not whether these things will happen but how we face them when they do.
Thoughtful, honest, revealing and warm, OPTION B weaves Sandberg's experiences coping with adversity with new findings from Adam Grant and other social scientists. The book features stories of people who recovered from personal and professional hardship, including illness, injury, divorce, job loss, sexual assault and imprisonment. These people did more than recover-many of them became stronger.
OPTION B offers compelling insights for dealing with hardships in our own lives and helping others in crisis. It turns out that post-traumatic growth is common-even after the most devastating experiences many people don't just bounce back but actually bounce forward. And pre-traumatic growth is also possible: people can build resilience even if they have not experienced tragedy. Sandberg and Grant explore how we can raise strong children, create resilient communities and workplaces, and find meaning, love and joy in our lives.
"Dave's death changed me in very profound ways," Sandberg writes. "I learned about the depths of sadness and the brutality of loss. But I also learned that when life sucks you under, you can kick against the bottom, break the surface and breathe again."
Just weeks later, Sandberg was talking with a friend about the first father-child activity without a father. They came up with a plan for someone to fill in. "But I want Dave," she cried. Her friend put his arm around her and said, "Option A is not available. So let's just kick the shit out of Option B."
Everyone experiences some form of Option B. We all deal with loss: jobs lost, loves lost, lives lost. The question is not whether these things will happen but how we face them when they do.
Thoughtful, honest, revealing and warm, OPTION B weaves Sandberg's experiences coping with adversity with new findings from Adam Grant and other social scientists. The book features stories of people who recovered from personal and professional hardship, including illness, injury, divorce, job loss, sexual assault and imprisonment. These people did more than recover-many of them became stronger.
OPTION B offers compelling insights for dealing with hardships in our own lives and helping others in crisis. It turns out that post-traumatic growth is common-even after the most devastating experiences many people don't just bounce back but actually bounce forward. And pre-traumatic growth is also possible: people can build resilience even if they have not experienced tragedy. Sandberg and Grant explore how we can raise strong children, create resilient communities and workplaces, and find meaning, love and joy in our lives.
"Dave's death changed me in very profound ways," Sandberg writes. "I learned about the depths of sadness and the brutality of loss. But I also learned that when life sucks you under, you can kick against the bottom, break the surface and breathe again."
Option B is the single wisest book about grief I have ever found ... I have tried to think of anyone who would not find Option B invaluable at some point in their life, and I can't. Decca Aitkenhead Guardian
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.2017Von "Lean In" zu "Option B"
Facebook-Managerin Sandberg schreibt über den Umgang mit Trauer und will damit eine Bewegung starten / Von Roland Lindner
NEW YORK, 24. April
Als Geschäftsführerin des sozialen Netzwerks Facebook hat Sheryl Sandberg vielleicht automatisch einen Hang dazu, viel von sich in der Öffentlichkeit preiszugeben. Dennoch war der Facebook-Eintrag, den sie vor knapp zwei Jahren veröffentlichte, bemerkenswert. Es war rund einen Monat nachdem der plötzliche Tod ihres Mannes Dave Goldberg sie von einem Tag auf den anderen zur Witwe und alleinerziehenden Mutter gemacht hatte. Goldberg war während eines Kurzurlaubs des Paars in Mexiko an einer Herzschwäche gestorben. Auf Facebook sprach Sandberg in entwaffnender Offenheit über ihre Trauer. Sie schrieb, wie ihre eigene Mutter jede Nacht bei ihr im Bett gewesen sei, bis sie sich in den Schlaf geweint habe. Und sie gab zu, dass sie, die sich immer als Macherin verstanden habe, auf einmal hilflos gewesen sei und sogar ans Essen habe erinnert werden müssen. Aber Sandberg versuchte auch damals schon, nach vorne zu blicken. Sie sagte, sie werde immer um "Option A" trauern, also das gemeinsame Leben mit ihrem Mann, aber sie erklärte es zu ihrem Vorsatz, das meiste aus "Option B" zu machen, die ihr das Schicksal nun beschert habe. "Kick the Shit ouf of Option B", war ihre flapsige Formulierung.
Sandbergs Eintrag auf Facebook stieß auf gewaltige Resonanz, er wurde bis heute mehr als 74 000 Mal kommentiert. Und aus ihrem Vorsatz ist jetzt ein ganzes Buch geworden. Am Montag kam in Amerika "Option B" heraus, ein Werk, das sie zusammen mit Adam Grant geschrieben hat, einem Psychologieprofessor, mit dem sie befreundet ist. Das Buch kombiniert Sandbergs persönliche Erfahrungen mit Grants akademischen Erkenntnissen zum Umgang mit Schicksalsschlägen und anderen Widrigkeiten. Einen Erscheinungstermin in Deutschland gibt es noch nicht.
Mit "Option B" betritt die 47-jährige Managerin ein völlig anderes Gebiet als mit ihrem ersten Buch, dem vor vier Jahren erschienenen Karriereratgeber "Lean In". Darin hatte sie Frauen aufgefordert, ihr berufliches Weiterkommen stärker selbst in die Hand zu nehmen, sich also, wie es der Titel sagt, nach vorne zu lehnen und reinzuhängen. "Lean In" wurde nicht nur zu einem Bestseller, sondern zu einer ganzen Bewegung. Sandberg gründete eine namensgleiche Stiftung, mit der sie Frauen in ihren beruflichen Ambitionen unterstützen will. Sie ermutigte sie, sich in Gesprächskreisen zusammenzutun. Nach Angaben der Stiftung haben sich mittlerweile mehr als 32 000 solche Gruppen auf der ganzen Welt gebildet.
"Option B" behandelt ein ganz anderes Thema, aber Sandberg verfolgt damit ein sehr ähnliches Muster wie mit ihrem ersten Werk. Sie will nicht nur ein Buch herausbringen, sondern eine Bewegung ins Leben rufen. Sie hat abermals eine Stiftung gegründet, mit der sie Menschen zusammenbringen will, die mit Widrigkeiten in ihrem Leben kämpfen. Damit wendet sie sich nicht nur an Trauernde, sondern zum Beispiel auch an Opfer sexuellen Missbrauchs oder an Menschen, die schwer erkrankt sind. Und wie mit "Lean In" hat Sandberg versucht, auch "Option B" in eine inspirierende Botschaft zu verpacken: "Widerstandsfähigkeit ist wie ein Muskel und kann trainiert werden." Sandberg will vermitteln, dass es auch nach niederschmetternden Ereignissen möglich ist, durchzuhalten und Freude wiederzuentdecken. Sandberg schreibt in dem Buch jedoch auch viel über die dunklen Momente nach dem Tod ihres Mannes. Etwa darüber, wie schmerzhaft es gewesen sei, ihren beiden Kindern zu sagen, dass deren Vater nicht mehr zurückkommen wird. Oder welche Achterbahnfahrten sie in ihrer Gefühlswelt erlebt habe. Etwa als sie Monate nach Goldbergs Tod auf einer Party ausgelassen getanzt und sich zum ersten Mal wieder glücklich gefühlt habe, aber genau deshalb von Schuldgefühlen übermannt worden sei. Sie gibt auch zu, sie habe sich anfangs selbst eine Mitschuld am Tod ihres Mannes gegeben. Sie habe lernen müssen, sich davon zu befreien.
Auch eine berufliche Lektion hat Sandberg gelernt. Die Trauer habe ihr Selbstbewusstsein erschüttert. Das habe sich noch verschlimmert, wenn Kollegen besonders verständnisvoll auf etwaige Fehler von ihr reagiert hätten. Umso wichtiger seien daher berufliche Erfolgserlebnisse gewesen. Sandberg sagt, deshalb versuche sie nicht mehr wie früher, Kollegen automatisch zu entlasten, wenn ihnen etwas Schlimmes widerfahren sei. Stattdessen frage sie, ob sie Aufgaben erledigen wollen oder nicht.
Sandberg hat sich wieder auf eine neue Beziehung eingelassen. Sie ist mit Bobby Kotick liiert, dem Vorstandsvorsitzenden des Videospieleherstellers Activision Blizzard. Dafür schlug ihr auf Facebook viel Feindseligkeit entgegen. In einem Interview mit dem "Guardian" sagte sie, sie hoffe, das Buch werde Menschen davon abbringen, ein Urteil zu fällen, wenn jemand nach dem Verlust seines Partners wieder eine Beziehung eingeht. Das gelte insbesondere für Frauen, über die in diesem Fall viel "harscher" geurteilt werde.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Facebook-Managerin Sandberg schreibt über den Umgang mit Trauer und will damit eine Bewegung starten / Von Roland Lindner
NEW YORK, 24. April
Als Geschäftsführerin des sozialen Netzwerks Facebook hat Sheryl Sandberg vielleicht automatisch einen Hang dazu, viel von sich in der Öffentlichkeit preiszugeben. Dennoch war der Facebook-Eintrag, den sie vor knapp zwei Jahren veröffentlichte, bemerkenswert. Es war rund einen Monat nachdem der plötzliche Tod ihres Mannes Dave Goldberg sie von einem Tag auf den anderen zur Witwe und alleinerziehenden Mutter gemacht hatte. Goldberg war während eines Kurzurlaubs des Paars in Mexiko an einer Herzschwäche gestorben. Auf Facebook sprach Sandberg in entwaffnender Offenheit über ihre Trauer. Sie schrieb, wie ihre eigene Mutter jede Nacht bei ihr im Bett gewesen sei, bis sie sich in den Schlaf geweint habe. Und sie gab zu, dass sie, die sich immer als Macherin verstanden habe, auf einmal hilflos gewesen sei und sogar ans Essen habe erinnert werden müssen. Aber Sandberg versuchte auch damals schon, nach vorne zu blicken. Sie sagte, sie werde immer um "Option A" trauern, also das gemeinsame Leben mit ihrem Mann, aber sie erklärte es zu ihrem Vorsatz, das meiste aus "Option B" zu machen, die ihr das Schicksal nun beschert habe. "Kick the Shit ouf of Option B", war ihre flapsige Formulierung.
Sandbergs Eintrag auf Facebook stieß auf gewaltige Resonanz, er wurde bis heute mehr als 74 000 Mal kommentiert. Und aus ihrem Vorsatz ist jetzt ein ganzes Buch geworden. Am Montag kam in Amerika "Option B" heraus, ein Werk, das sie zusammen mit Adam Grant geschrieben hat, einem Psychologieprofessor, mit dem sie befreundet ist. Das Buch kombiniert Sandbergs persönliche Erfahrungen mit Grants akademischen Erkenntnissen zum Umgang mit Schicksalsschlägen und anderen Widrigkeiten. Einen Erscheinungstermin in Deutschland gibt es noch nicht.
Mit "Option B" betritt die 47-jährige Managerin ein völlig anderes Gebiet als mit ihrem ersten Buch, dem vor vier Jahren erschienenen Karriereratgeber "Lean In". Darin hatte sie Frauen aufgefordert, ihr berufliches Weiterkommen stärker selbst in die Hand zu nehmen, sich also, wie es der Titel sagt, nach vorne zu lehnen und reinzuhängen. "Lean In" wurde nicht nur zu einem Bestseller, sondern zu einer ganzen Bewegung. Sandberg gründete eine namensgleiche Stiftung, mit der sie Frauen in ihren beruflichen Ambitionen unterstützen will. Sie ermutigte sie, sich in Gesprächskreisen zusammenzutun. Nach Angaben der Stiftung haben sich mittlerweile mehr als 32 000 solche Gruppen auf der ganzen Welt gebildet.
"Option B" behandelt ein ganz anderes Thema, aber Sandberg verfolgt damit ein sehr ähnliches Muster wie mit ihrem ersten Werk. Sie will nicht nur ein Buch herausbringen, sondern eine Bewegung ins Leben rufen. Sie hat abermals eine Stiftung gegründet, mit der sie Menschen zusammenbringen will, die mit Widrigkeiten in ihrem Leben kämpfen. Damit wendet sie sich nicht nur an Trauernde, sondern zum Beispiel auch an Opfer sexuellen Missbrauchs oder an Menschen, die schwer erkrankt sind. Und wie mit "Lean In" hat Sandberg versucht, auch "Option B" in eine inspirierende Botschaft zu verpacken: "Widerstandsfähigkeit ist wie ein Muskel und kann trainiert werden." Sandberg will vermitteln, dass es auch nach niederschmetternden Ereignissen möglich ist, durchzuhalten und Freude wiederzuentdecken. Sandberg schreibt in dem Buch jedoch auch viel über die dunklen Momente nach dem Tod ihres Mannes. Etwa darüber, wie schmerzhaft es gewesen sei, ihren beiden Kindern zu sagen, dass deren Vater nicht mehr zurückkommen wird. Oder welche Achterbahnfahrten sie in ihrer Gefühlswelt erlebt habe. Etwa als sie Monate nach Goldbergs Tod auf einer Party ausgelassen getanzt und sich zum ersten Mal wieder glücklich gefühlt habe, aber genau deshalb von Schuldgefühlen übermannt worden sei. Sie gibt auch zu, sie habe sich anfangs selbst eine Mitschuld am Tod ihres Mannes gegeben. Sie habe lernen müssen, sich davon zu befreien.
Auch eine berufliche Lektion hat Sandberg gelernt. Die Trauer habe ihr Selbstbewusstsein erschüttert. Das habe sich noch verschlimmert, wenn Kollegen besonders verständnisvoll auf etwaige Fehler von ihr reagiert hätten. Umso wichtiger seien daher berufliche Erfolgserlebnisse gewesen. Sandberg sagt, deshalb versuche sie nicht mehr wie früher, Kollegen automatisch zu entlasten, wenn ihnen etwas Schlimmes widerfahren sei. Stattdessen frage sie, ob sie Aufgaben erledigen wollen oder nicht.
Sandberg hat sich wieder auf eine neue Beziehung eingelassen. Sie ist mit Bobby Kotick liiert, dem Vorstandsvorsitzenden des Videospieleherstellers Activision Blizzard. Dafür schlug ihr auf Facebook viel Feindseligkeit entgegen. In einem Interview mit dem "Guardian" sagte sie, sie hoffe, das Buch werde Menschen davon abbringen, ein Urteil zu fällen, wenn jemand nach dem Verlust seines Partners wieder eine Beziehung eingeht. Das gelte insbesondere für Frauen, über die in diesem Fall viel "harscher" geurteilt werde.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main