Neugieriger Journalist verstrickt sich in eine gefährlicher Recherche
Die rauen Inseln im Nordatlantik sind Schauplatz einer ganzen Reihe von Morden, die zunächst zusammenhanglos geschehen. Erst stirbt ein Radiomoderator während der Sendung, dann ein herumstreunender, wohnsitzloser Jugendlicher ,
ein Lohnbuchhalter und schließlich ein bei einer christlichen Zeitschrift tätiger Kollege von Hannis…mehrNeugieriger Journalist verstrickt sich in eine gefährlicher Recherche
Die rauen Inseln im Nordatlantik sind Schauplatz einer ganzen Reihe von Morden, die zunächst zusammenhanglos geschehen. Erst stirbt ein Radiomoderator während der Sendung, dann ein herumstreunender, wohnsitzloser Jugendlicher , ein Lohnbuchhalter und schließlich ein bei einer christlichen Zeitschrift tätiger Kollege von Hannis Martinsson.
Obwohl kein Kommissar, treibt die vermutlich genbedingte Neugier den Journalisten Martinsson an und er beginnt zu recherchieren. Das ist nicht ganz ungefährlich, denn schnell sind Zusammenhänge offenbar, die auf kriminelle Machenschaften der Mafia, speziell des Geschäftsmannes und Schiffsreeders Hanus í Rong schließen lassen. Es ist nicht ganz leicht, die Spuren zu verfolgen und vor allem: es ist supergefährlich. Martinsson bricht bei dem Reeder ein, wird fast erschlagen, findet einen Zettel mit einer merkwürdigen Nummer. Die stellt sich später als Schlüssel zu einem Nummernkonto in der Schweiz heraus – Eigentümer ist Hanus í Rong. Der Journalist – ohnehin knapp bei Kasse – bedient sich mal eben unerkannt mit einer Million und schlittert dann grenzwertig in ein spannendes Abenteuer, das der Autor geschickt und geradezu kontinuierlich mit Adrenalin fördernden Ereignissen entwickelt.
Der Journalist verlässt mehr und mehr das sichere Terrain journalistischer Recherche und gerät in den Sog des detektivischen Puzzles, gleichzeitig aber auch in das Visier der von ihm Verfolgten. Das macht das Buch wirklich spannend. Bis zum Schluss bleibt der Journalist die Hauptfigur, erzählt in Ich-Form seine Gedanken, beschreibt sein Handeln und gewährt Einblicke in seinen Überlegungen. Nie kommt die Idee auf, die Polizei verstärkt zu Rate zu ziehen, was zwar unwahrscheinlich scheint, aber umso mehr für Spannung sorgt.
Jógvan Isaksen hat einen guten Roman abgeliefert, der sich nicht außergewöhnlich hervortut aber auch keineswegs langweilig wäre oder unter Niveau liegt. Viele Skandinavienkrimis sind sicher spannender, aber es ist auch ausgesprochen schwierig, auf dem inzwischen hohen, obersten Level mitzuerzählen.
©7/2007 Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.