Orale Manifestationen im Zusammenhang mit einer HIV- Infektion wurden bereits zu Beginn der weltweiten Epidemie berichtet und waren häufig eine Erstmanifestation der Progression zu AIDS. Unter dem Einfluss hochaktiver antiretroviraler Therapieregime lässt sich der natürliche Krankheitsverlauf durch eine medikamentös induzierte viral clearence aus dem Blut chronifizieren; dies führt zu einer messbaren Immunrekonstitution der Patienten und verhindert den Ausbruch so genannter AIDS-Indikator-Krankheiten. Auch orale Manifestationen scheinen bei antiretroviraler Therapie überwiegend rückläufig. Ein epidemiologisches Screening von HIV- seropositiven Patienten auf Parodontalerkrankungen mit dem PSI Code wurde bisher nicht veröffentlicht, noch können Aussagen getroffen werden, inwiefern eine antiretrovirale Therapie einen benefiziellen Effekt auf den Parodontalzustand haben kann. Es war das Ziel dieser kontrollierten Studie, orale Manifestationen, vor dem Hintergrund der hochaktiven antiretroviralen Therapie abzubilden unter besonderer Berücksichtigung der dadurch reaktivierten Immunrekonstitution dieser Patienten.