Wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ändert der siebenjährige Karl vom Bühelstein - als Flüchtling wegen seines Namens von den Mitschülern einer Dorfschule in einem entlegenen Tiroler Bergtal gehänselt - seinen Namen in Veit Troyer. Der Bub ist freilich weit davon entfernt, die richtungsweisende Kraft dieser Spaltung seiner Person zu erkennen. Als Sohn überzeugter Nationalsozialisten wird er erst im Lauf der folgenden Jahre die Unumgänglichkeit der Trennung vom Gedankengut der Eltern erkennen, ohne die durch die Ereignisse der Kriegs- und Nachkriegsereignisse ausgedünnten Familienbande, vor allem die Liebe zur Mutter, zu verlieren. Der vielfach auf eigenem Erleben fußende Roman, der den Zeitraum vom "Anschluss" bis zum Abzug der Besatzungsmächte aus Österreich umfasst, zeichnet exemplarisch eine einzelne der Millionen im Weltgeschehen scheinbar unbedeutenden Familiengeschichten nach, die in ihrer Gesamtheit nicht weniger als den Bogen für Aufstieg und Fall des Dritten Reichs und seiner Verbrechen spannten. Mit großer Offenheit, eindringlich und bildreich erzählt, beleuchtet dieses Buch eine oft ängstlich umgangene Zeit in der jüngeren Geschichte Österreichs.
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