Diese Studie konfrontiert beispielhafte Passagen aus den Texten Heimito von Doderers mit Aussagen zur Geschichte Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg, mit philosophischen und literarischen Diskursen der "Zwischenkriegszeit" sowie der Faschismusforschung und der Psychoanalyse. Damit wird einer bisher weitgehend enthistorisierenden und vereinheitlichenden Deutung der "Dämonen" ergänzend eine Lektüreweise entgegengestellt, die die Offenheit und den Geschichtsbezug des Romans ins Zentrum der Interpretation stellt. Brüche, die den Text prägen, werden in ihrer Unauflösbarkeit herausgestellt. Sie stehen in einer dialektischen Beziehung zur Konstruktion vielfältiger Ordnungsvorstellungen durch die Romanfiguren, die paradigmatisch auch auf Entstehungsvoraussetzungen des Faschismus verweist.