Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Veranstaltung: PSII - Adalbert Stifter: Kürzere Erzählungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Adalbert Stifters "Granit" ist die wohl bekannteste Erzählung aus der Sammlung "Bunte Steine". Die Bedeutung, die man selbiger zumisst, ist indes sehr unterschiedlich. Während man die Stifterschen Texte einerseits oft verharmlost und bagatellisiert oder den Erzählungen ein rein pädagogisches Anliegen unterstellt, finden sich andererseits in der Forschungsliteratur viele wissenschaftliche Positionen, die Stifter in den verschiedensten Bereichen der Literaturwissenschaft maßgebliche Bedeutung zukommen lassen.Auch "Granit" wurde bereits unter vielen Gesichtspunkten analysiert. Oftmals wurde versucht, die Erzählung unter der Prämisse der Vorrede zu den Bunten Steinen zu lesen und das darin formulierte Sanfte Gesetz auf das Werk zu beziehen. Weniger häufig wurde der Versuch unternommen, die in der Erzählung inbegriffenen Ordnungssysteme herauszufiltern und zu interpretieren. Die vorliegende Hausarbeit wird versuchen, diese Idee aufzugreifen und auf Grundlage der innertextlichen Weltordnung einige Interpretationsansätze der Erzählung Granit hervorzuheben. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf dem Thema der Orientierung innerhalb der Natur und des soziokulturellen Umfelds und der Analyse des in der Erzählung immer wieder thematisierten Stichworts der "Erinnerung" liegen. Methodisch wird dabei ganz Stifters Idee zu folgen sein, dass sich das Kleine oftmals als Hinweis auf das Große offenbart. Demnach gilt es, aus dem auffälligen Detailreichtum der Stifter'schen Erzählung Zeichen zu lesen und aus diesen einen übergeordneten Sinn zu deuten.
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