Das Jahrbuch ORDO ist seit über 50 Jahren ein Zentralort der wissenschaftlichen und politischen Diskussion aus dem Konzept der Marktwirtschaft und des Wettbewerbs heraus. Durch dieses Jahrbuch wurde der Begriff Ordoliberalismus zum festen Begriff. Er steht für ein Grundkonzept, das erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung, eine freiheitliche Wirtschaft und Gesellschaft ohne Dominanz von Staatseingriffen und das Recht auf persönliche Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft in einem unauflöslichen Zusammenhang sieht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Klaus Peter Krause hat den 55. Band von "Ordo. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft" gelesen. Und er findet wohl klug, was er gelesen hat, fragt sich aber, warum Kluges zwar oft geschrieben, aber so selten getan wird. Beispielsweise der EU-Verfassungsentwurf. Manfred Streit zeichnet nach, wie dieser das "Spannungsfeld zwischen nationalstaatlichem Souveränitätsprinzip und marktwidrigem Interventionismus" noch verschärft. Gar ein "Demokratiedefizit" nimmt Streit wahr. Nicht viel besser steht es offenbar um das deutsche gesetzliche Krankenversicherungswesen. Es ist "wettbewerbsbeschränkend" und "bürokratisch regelungswütig", überhaupt ein einziges Hemmnis, wie Dirk Sauerland analysiert: vor die Wahl zwischen Bürgerversicherungs- und Kopfpauschalen-Modell gestellt, gibt Sauerland nach reiflichem Überlegen Letzterer den Vorzug. In den insgesamt 16 Beiträgen des Bandes geht es ferner um die Anmaßung des Unwissens, die Beratungsresistenz der politischen Führung Deutschlands, die Zweifelresistenz von Wissenden und Gläubigen, nicht-sozialistische Utopien und die Aufgaben der Ordnungspolitik.
© Perlentaucher Medien GmbH
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