Als vielfältige Organisationen im beschleunigten gesellschaftlichen Strukturwandel stehen Gewerkschaften heute vor differenzierten Herausforderungen. Ihre Modernisierungsfähigkeit im entscheidenden mitgliedernahen Bereich basiert auf spezifischen Handlungsbedingungen und Traditionen vor Ort. Stephan Meise untersucht am Beispiel der IG Metall gewerkschaftliche Akteursbeziehungen und Organisationskulturen in drei Regionen mit typischen Unterschieden in ökonomischen, politischen und sozialen Strukturen. In drei anschließenden betrieblichen Fallstudien werden Organisationserfolge und Probleme im Kontext von Mitgliederkampagnen und Organizing-Projekten analysiert und regionalspezifische Entwicklungspfade gewerkschaftlicher Modernisierungsprozesse herausgearbeitet. Dabei wird ein mehrdimensionaler relationaler Ansatz verwendet, der auf der Politischen Soziologie Pierre Bourdieus und der sozialstrukturellen Milieu- und Akteursforschung aufbaut.