Der Versuch, die Funktionen i. O. zu bestimmen, kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Das liegt u. E. weniger an den unzureichenden empirischen Vorarbeiten, als an der prinzipiellen A mbivalenz organisierter Opposition. Es fehlt der realen Wirkung i. O. an Eindeutigkeit, was in Verbindung mit unterschiedlichen Bewer tungsmaEstaben und unterschiedlicher Gewichtung von Kriterien weder in der Poli tischen Wissenschaft noch gar in der politischen Praxis zu iibereinstimmenden Be wertungen fiihren kann. Deutlich wurde aber, daB i. O. eine Vielzahl latenter Funktionen erfiillt, die fiir die Parteifiihrung bzw. -mehrheit, gegen die sich i. O. eigentlich richtet, positiv sind. Das macht sie interessant fiir instrumentalisierende Strategien der Parteifiih rung und problematisch fUr solche Gruppen, die ein Konzept radikalen und konse quenten politischen Wandels vertreten. Ob diese - aus Herrschaftsperspektive posltlven Funktionen iiberwiegen, ist von Bedingungsvariablen abhangig, unter denen wir die Konfliktintensitat hervor gehoben haben. An diesem Zusammenhang von Bedingungsvariablen und Funktio nen i. O. miiBte u. E. die weitere empirische Wirkungsanalyse vorrangig ansetzen. Die Chancen, die demokratietheoretische Begriindung i. O. abzusichern bzw. zu erganzen urn eine empirisch-funktionalistische Argumentation, scheinen uns giinstig. Das erfordert aber auch eine verstarkte Anstrengung, die Grenzen differenziert zu bestimmen, an denen organisierte Opposition iiberwiegend disfunktional wird. Dies solI abschlieBend - sehr komprimiert - am Faktionalismus der italienischen Parteien geschehen, die in der Politischen Wissenschaft und in der offentlichen Meinung nicht selten als abschreckendes Beispiel fiir die Folgen innerparteilicher Faktionen genannt werden.
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