Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 24,95 €
  • Broschiertes Buch

Tierorgane für Menschen?
Viele Patienten warten auf eine rettende Organspende. Tierische Organe sollen künftig den Mangel an menschlichen Organen beheben. Silke Schicktanz wägt Chancen und Risiken der Xenotransplantation aus wissenschaftsethischer Perspektive ab.
Seit den 60er Jahren wurden allein in Deutschland insgesamt 54 770 mal Menschen Organe entnommen und einem anderen eingepflanzt. Doch die Zahl derer, die mit einem neuen, gesunden Organ gerettet werden könnten, ist weitaus größer. Darum wurden verschiedene Wege einge-schlagen, die Zahl möglicher Organspender zu erhöhen, z.B.…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Tierorgane für Menschen?

Viele Patienten warten auf eine rettende Organspende. Tierische Organe sollen künftig den Mangel an menschlichen Organen beheben. Silke Schicktanz wägt Chancen und Risiken der Xenotransplantation aus wissenschaftsethischer Perspektive ab.

Seit den 60er Jahren wurden allein in Deutschland insgesamt 54 770 mal Menschen Organe entnommen und einem anderen eingepflanzt. Doch die Zahl derer, die mit einem neuen, gesunden Organ gerettet werden könnten, ist weitaus größer. Darum wurden verschiedene Wege einge-schlagen, die Zahl möglicher Organspender zu erhöhen, z.B. durch die Etablierung des Hirntodkriteriums oder durch Appelle an die menschliche Solidarität. Da diese Versuche jedoch als unzureichend und teilweise problematisch gelten, werden in der biomedizinischen Forschung neue technische Perspektiven erforscht.

Die Xenotransplantation, die Verpflanzung von Zellen, Geweben und Organen über Artgrenzen hinweg, stellt eine solche "neue" Perspektive dar. Speziell zu diesem Zweck gezüchtete Tiere, insbesondere transgene Schweine, sollen als Organquelle für den Menschen dienen. Doch bevor die Xenotransplantation als Technologie in den Kanon medizinischer Therapien aufgenommen werden kann, gilt es, viele noch offene biomedizinische und vor allem ethische Fragen und Probleme zu beantworten und zu lösen.

Silke Schicktanz analysiert und bewertet in ihrer Studie die wichtigsten Probleme der Xenotransplantation aus wissenschaftsethischer Perspektive. Dazu konfrontiert sie verschiedene Ansätze aus der aktuellen naturwissen-schaftlichen, tier- und medizinethischen Diskussion miteinander, schafft einen Überblick über die bisherigen Argumentationsstrukturen und identifiziert Lücken in der interdisziplinären biomedizinischen und ethischen Forschung. Darüber hinaus stellt die Autorin praxisnahe ethische Überlegungen an und fragt einerseits, ob Patientenautonomie und Humanexperiment vereinbar sind und andererseits, ob es gerechtfertigt ist, Tiere zum Zwecke der Xenotransplantation gentechnisch zu verändern, zu töten und im Tierversuch einzusetzen.
Viele Patienten warten heute auf eine rettende Organspende. Tierische Organe v. a. von gentechnisch veränderten Schweinen sollen künftig den Mangel an menschlichen Organen beheben. Die Autorin wägt Chancen und Risiken der Xenotransplantation für Patienten und die Allgemeinheit ab und fragt, ob es aus ethischer Sicht gerechtfertigt ist, Tiere für diesen Zweck gentechnisch zu verändern, zu töten und im Tierversuch einzusetzen.
Autorenporträt
Silke Schicktanz, Biologin und Philosophin, promovierte in Tübingen und ist derzeit in einem Bioethik-Diskurs-Projekt des Forschungszentrums Jülich/Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin Berlin tätig.