Kann man Orgeln miteinander telefonieren lassen? Kann man Restauratoren mit Pflastermalern vergleichen? Man kann! Und man kann dies mit Informationen über Windladen und Stimmungsprobleme, über bleierne Prinzipale und den Vorteil von spanischen Trompeten verbinden. Auch das. Und schließlich kann man dabei auch die Geschichte des Orgelbaus in Deutschland erzählen: von den Anfängen in der Renaissance über den barocken Höhenflug, die eigene und importierte Romantik bis zu modernen Experimenten. In ihrem "Orgelführer Deutschland" haben Karl-Heinz Göttert und Eckhard Isenberg aus den vielen tausend Orgeln in deutschen Domen, Pfarr- und Klosterkirchen die 66 schönsten und interessantesten ausgewählt und in erzählerisch heiteren Einzelporträts beschrieben. Wer das farbig illustrierte Buch von Anfang bis Ende liest, wird auf eine unterhaltsame und lehrreiche Fahrt vom Norden durch Westen und Osten in den Süden Deutschlands mitgenommen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2008Viele Pfeifen
Bücher über Orgeln sind offensichtlich keine Ladenhüter: Dies ist bereits das vierte Buch zum Thema, das der Germanistikprofessor Karl-Heinz Göttert und der Organist Eckhard Isenberg gemeinsam vorlegen. Der eine bringt das Fachwissen, der andere die "flotte Schreibe" mit. Man kann den launigen Stil mögen oder auch nicht, gut informiert wird man allemal. Der zweite Band des "Orgelführer Deutschland", den das Duo hiermit vorlegt, bietet einen ausgezeichneten Überblick über die Entwicklungen und Verwicklungen des hiesigen Orgelbaus in den letzten Jahren. In Einzelporträts werden unter vielen anderen die neuen Instrumente der Dresdner Frauenkirche, der Kunststation Sankt Peter in Köln, der Gumbertus-Kirche in Ansbach, der Alten Kapelle in Regensburg und der Katharinenkirche in Hamburg gewürdigt. Rekonstruktionen, Renovationen und Neubauten sind hier einträchtig, nach Bundesländern geordnet, zwischen zwei Buchdeckeln versammelt. Eine reiche Bebilderung zeigt auch geschmacksverirrt Missratenes. Die teils heftigen Auseinandersetzungen, die die Entstehung der Instrumente begleiteten, werden mit Fairness geschildert. So ist ein umfassendes und dennoch knappes Kompendium zu Tendenzen und Moden im deutschen Orgelbau der letzten zehn Jahre entstanden. (Karl-Heinz Göttert, Eckhard Isenberg: "Orgelführer Deutschland". Band 2. Bärenreiter Verlag, Kassel 2008. 224 S., Abb., geb., 28,95 [Euro].) miga
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bücher über Orgeln sind offensichtlich keine Ladenhüter: Dies ist bereits das vierte Buch zum Thema, das der Germanistikprofessor Karl-Heinz Göttert und der Organist Eckhard Isenberg gemeinsam vorlegen. Der eine bringt das Fachwissen, der andere die "flotte Schreibe" mit. Man kann den launigen Stil mögen oder auch nicht, gut informiert wird man allemal. Der zweite Band des "Orgelführer Deutschland", den das Duo hiermit vorlegt, bietet einen ausgezeichneten Überblick über die Entwicklungen und Verwicklungen des hiesigen Orgelbaus in den letzten Jahren. In Einzelporträts werden unter vielen anderen die neuen Instrumente der Dresdner Frauenkirche, der Kunststation Sankt Peter in Köln, der Gumbertus-Kirche in Ansbach, der Alten Kapelle in Regensburg und der Katharinenkirche in Hamburg gewürdigt. Rekonstruktionen, Renovationen und Neubauten sind hier einträchtig, nach Bundesländern geordnet, zwischen zwei Buchdeckeln versammelt. Eine reiche Bebilderung zeigt auch geschmacksverirrt Missratenes. Die teils heftigen Auseinandersetzungen, die die Entstehung der Instrumente begleiteten, werden mit Fairness geschildert. So ist ein umfassendes und dennoch knappes Kompendium zu Tendenzen und Moden im deutschen Orgelbau der letzten zehn Jahre entstanden. (Karl-Heinz Göttert, Eckhard Isenberg: "Orgelführer Deutschland". Band 2. Bärenreiter Verlag, Kassel 2008. 224 S., Abb., geb., 28,95 [Euro].) miga
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"Kurz gesagt, man hat hier beides: einerseits Kompetenz und großen Horizont, andererseits eine fröhliche und geschliffene Erzählkunst. Für Organisten fast zu schade. Lesen Sie es, und Sie werden sehen, daß Orgeln beredsame Kunstwerke sind und nicht, wie mal einer gesagt hat, ,dem lieben Gott seine Artillerie'." (Paul Bartholomäi, Hessischer Rundfunk 18.8.1998)
"... ein unterhaltsames, inhaltlich kompetentes und sprachlich elegantes Lesebuch." (Neue Zürcher Zeitung, 7./8.11.1998)
"Vorzüglich gelungen ist vor allem die scheinbar lockere Verbindung mit dem unentbehrlichen Fachwissen. Nirgends erhebt dies einen belehrenden Zeigefinger - einfach erfrischend gekonnt." (Klassik heute 11/1998)
"The publisher has given us an interesting and visually appealing guidebook." (The American Organist 1/1999)
"... ein unterhaltsames, inhaltlich kompetentes und sprachlich elegantes Lesebuch." (Neue Zürcher Zeitung, 7./8.11.1998)
"Vorzüglich gelungen ist vor allem die scheinbar lockere Verbindung mit dem unentbehrlichen Fachwissen. Nirgends erhebt dies einen belehrenden Zeigefinger - einfach erfrischend gekonnt." (Klassik heute 11/1998)
"The publisher has given us an interesting and visually appealing guidebook." (The American Organist 1/1999)