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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leitfragen dieser Arbeit lautet: Aus welchem Blickwinkel wird der Nasreddin Hoca-Stoff in Deutschland rezipiert? Wird die Figur Nasreddin Hoca eher modernisiert oder archaisiert? Werden die Schwänke in den deutschsprachigen Bearbeitungen selbst konstruierten orientalischen Stereotypen, wie orientalischer Sinnlichkeit, Despotismus oder Barbarei angepasst? Neben der Sammlung morgenländischer Erzählungen Tausendundeine Nacht zählen…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Leitfragen dieser Arbeit lautet: Aus welchem Blickwinkel wird der Nasreddin Hoca-Stoff in Deutschland rezipiert? Wird die Figur Nasreddin Hoca eher modernisiert oder archaisiert? Werden die Schwänke in den deutschsprachigen Bearbeitungen selbst konstruierten orientalischen Stereotypen, wie orientalischer Sinnlichkeit, Despotismus oder Barbarei angepasst? Neben der Sammlung morgenländischer Erzählungen Tausendundeine Nacht zählen die Nasreddin Hoca-Schwänke zu den größten literarischen Exporten aus dem Orient in den Okzident. Beide Werke wurden durch Antoine Galland in den europäischen Sprachraum eingeführt, durch den die Texte zunächst ins Französische übersetzt wurden. Die Popularität des Schwankenhelden führte dazu, dass das Jahr 1996 vom UNESCO zum Nasreddin Hoca Jahr ernannt wurde. Schon Goethe hat die Figur und Person Nasreddin als "launigen Zug- und Zeltgefährten" des mongolischen Herrschers Timur gekannt. Morgenländische Geschichten übten schon immer einen gewissen Reiz auf die Europäer aus. Das Schillernde und Opulente an Tausendundeine Nacht besaß die notwendige Portion Exotik, um eine Faszination an einer scheinbar fremden Welt auszulösen. Ähnlich ist der Medienrummel um die 1962 verfilmte Biografie des zum Übermenschen stilisierten Lawrence von Arabien zu bewerten. Auf den ersten Blick liegt die Vermutung nahe, dass auch die Figur Nasreddin Hoca sich in diese Reihe der schillernden, bunten Geschichten aus dem Orient einreihen lässt. Maler zeichnen sein Bild seit Jahrhunderten ohne einen nennenswerten Unterschied. Das Bild von Nasreddin Hoca, der einen Turban auf dem Kopf trägt, bekleidet in weite Gewänder und in treuer Begleitung seines grauen Esels hat sich als Prototyp einer orientalischen Figur im kulturellen Gedächtnis der Menschen verankert. Doch das trifft in diesem Fall nicht auf die türkischsprachigen Texte zu. Im extremen Gegensatz zu den eingangs genannten Beispielen weisen die Schwänke von Nasreddin Hoca in den türkischsprachigen Versionen eine erstaunliche Nähe zum Alltäglichen auf: Dazu zählen beispielsweise das stehende Inventar der Anekdoten, wozu der Ort (Haus, Schule, Gericht, Moschee, Markt und Kafeehaus), die Zeit (Nacht, Tag, Sommer, Winter) und das Personal (er selbst, seine Frau, seine Tochter, Nachbar, Krämer, Gläubiger, Richter, Dieb und Fremder) zählen. Gewöhnlich besteht die Fabel auch inhaltlich in einem alltäglichen Vorfall. Nichts könnte weniger kulturell spezifisch sein.
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