Gerade die Zunahme von Kontingenzen und damit einhergehend die Zunahme reflexiver Entscheidungssituationen gilt als strukturelles Merkmal gegenwärtiger gesellschaftlicher Transformationsprozesse. Für die Orientierungsleistung des in der Gesellschaft lebenden Subjekts bedeutet das, dass sich diese, gleich der Zunahme an Kontingenzen und den damit einhergehenden Entscheidungssituationen, vervielfacht, das Subjekt also vermehrt mit Situationen konfrontiert wird, die Orientierung bedürfen. Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bildete daher die Frage nach Prozessen subjektiver Orientierung in einer durch Komplexitätssteigerung geprägten Lebenswelt. Das Forschungsinteresse beschäftigte sich mit zwei Schwerpunkten: Zum einen mit Prozessen gesellschaftlicher Transformation, die das Subjekt vermehrt in Orientierungssituationen bringen und zum anderen mit Prozessen subjektiver Orientierung. Anhand einer biographieanalytischen Untersuchung und des zum Einsatz gekommenen Instrumentariums zurRekonstruktion subjektiver Orientierungsstrategien konnten die individuellen Erfahrungen und Erlebnisschichtungen nutzbar gemacht werden, um die subjektiven Orientierungsstrategien der befragten Personen zu rekonstruieren.
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