Jedes Wissen setzt ein originäres Lebenswissen voraus, welches im leiblichen Apriori besteht. Als Unmittelbarkeit radikal phänomenologischer Selbstaffektion handelt es sich dabei um ein präreflexives Nicht-Wissen, das bewusstseinsmäßig nie in einem weltlichen Horizont thematisiert zu werden vermag, aber gerade die immanente Zustimmung zu sich selbst impliziert.In diesem Sinne ist ein solch ursprüngliches Nicht-Wissen in jedem Könnensvollzug unbenennbar bereits gegeben und liegt daher allen Traditionen als geschichtlichen Lebensformen und Disziplinen voraus. Unter letzteren befinden sich…mehr
Jedes Wissen setzt ein originäres Lebenswissen voraus, welches im leiblichen Apriori besteht. Als Unmittelbarkeit radikal phänomenologischer Selbstaffektion handelt es sich dabei um ein präreflexives Nicht-Wissen, das bewusstseinsmäßig nie in einem weltlichen Horizont thematisiert zu werden vermag, aber gerade die immanente Zustimmung zu sich selbst impliziert.In diesem Sinne ist ein solch ursprüngliches Nicht-Wissen in jedem Könnensvollzug unbenennbar bereits gegeben und liegt daher allen Traditionen als geschichtlichen Lebensformen und Disziplinen voraus. Unter letzteren befinden sich insbesondere Ästhetik, Religion und Mystik sowie die analytische Kur in diesem Originaritätsbereich von Immanenz/Transzendenz, um als Konfrontation mit der Ab-gründigkeit der Subjektivität auf ein solches Nicht-Wissen als Unsichtbarkeit und Unbenennbarkeit zurückzuverweisen.
Rolf Kühn, Dr. phil. Paris-Sorbonne, philos. Habil. Univ. Wien; Univ.-Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, Louvain-la-Neuve, Freiburg/Br. (Leiter der Forschungsstelle für jüngere französische Religionsphilosophie); zahlreiche Veröffentlichungen in Phänomenologie, psychologischer Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie; Übersetzer wichtiger Werke Maine de Birans und Michel Henrys ins Deutsche; Herausgeber der Reihe ¿Seele, Existenz und Leben¿ im Karl Alber Verlag; Leiter des ¿Forschungskreises Lebensphänomenologie¿ (www.lebensphaenomenologie.de); Lehrausbilder und Supervisor in Existenzanalyse (Réseau de Logothérapie France). Letzte Hauptveröffentlichungen: Subjektive Praxis und Geschichte. Phänomenologie der politischen Aktualität, 2008; Praxis der Phänomenologie. Einübungen ins Unvordenkliche, 2009; Natur und Leben. Entwurf einer aisthetischen Proto-Kosmologie, 2011; ¿Ungeteiltheit¿ ¿ oder Mystik als Ab-Grund der Erfahrung. Ein radikal phänomenologisches Gespräch mit Meister Eckhart, 2012; Individuation et vie culturelle. Pour une phénoménologie radicale dans la perspective de Michel Henry, 2012; L¿abîme de l¿épreuve. Phénoménologie matérielle en son archi-intelligibilité, 2013; Religion und passio. Texte zur neueren französischen Religionsphilosophie (Hg.), 2013.
Inhaltsangabe
VorbemerkungEinleitung: Transzendenzdenken in Philosophie, Religion und Mystik1.Religionsphilosophie als Frage, Aporie und Sinnproblematik2.Mystik als Glaubenserfahrung lebendiger Zukunft1Ästhetisch-mystische Sublimierungzwischen Selbstaffektion und Narzissmus 1.1Sublimierung und Phallus1.2Narzissmus und Selbstliebe des Lebens1.3Sublimierung und "libidinöse Ökonomie"innerhalb von Kur und Kultur2Leere und Ichauflösung im Buddhismus2.1Ich und Leid als Problematik der Illusion2.2"Abhängiges Entstehen" und transzendentale Lebensgeburt2.3Buddhismus als Mystik3Johanneisches Lebenswissen als Grundlageeiner Phänomenologie Christi3.1Die originäre Wirklichkeit der Inkarnation Christi3.2Immanentes "Wort des Lebens" und Schriftverständnis3.3Ebenbildlichkeit als Geburt im göttlichen Leben4Stärke und Schwachheit des Lebensim Ausgang von Nietzsche4.1Leid/Freude als Lebenseidetik und "Aristokratie des Gefühls"4.2Das asketische Ideal und die Lebensschwachheit4.3Das "Mehr" des Lebens als Affektivität5Der therapeutische Akt als singuläre Wahrheit5.1"Objekt a" als Variable des diskursiven Begehrens bei Lacan5.2Begehren und Nicht-Wissen des Analytikers/Therapeuten5.3"Elastische Logik" und ursprünglich frei-setzendes Nicht-WissenAusblick: Tradition und Nicht-Wissen1.Nicht-Wissen als originärer Wahrheitsbezug2.Ende der Lebensformen und Nicht-Wissen in der KulturAnhang: Bibliographie Rolf Kühn
VorbemerkungEinleitung: Transzendenzdenken in Philosophie, Religion und Mystik1.Religionsphilosophie als Frage, Aporie und Sinnproblematik2.Mystik als Glaubenserfahrung lebendiger Zukunft1Ästhetisch-mystische Sublimierungzwischen Selbstaffektion und Narzissmus 1.1Sublimierung und Phallus1.2Narzissmus und Selbstliebe des Lebens1.3Sublimierung und "libidinöse Ökonomie"innerhalb von Kur und Kultur2Leere und Ichauflösung im Buddhismus2.1Ich und Leid als Problematik der Illusion2.2"Abhängiges Entstehen" und transzendentale Lebensgeburt2.3Buddhismus als Mystik3Johanneisches Lebenswissen als Grundlageeiner Phänomenologie Christi3.1Die originäre Wirklichkeit der Inkarnation Christi3.2Immanentes "Wort des Lebens" und Schriftverständnis3.3Ebenbildlichkeit als Geburt im göttlichen Leben4Stärke und Schwachheit des Lebensim Ausgang von Nietzsche4.1Leid/Freude als Lebenseidetik und "Aristokratie des Gefühls"4.2Das asketische Ideal und die Lebensschwachheit4.3Das "Mehr" des Lebens als Affektivität5Der therapeutische Akt als singuläre Wahrheit5.1"Objekt a" als Variable des diskursiven Begehrens bei Lacan5.2Begehren und Nicht-Wissen des Analytikers/Therapeuten5.3"Elastische Logik" und ursprünglich frei-setzendes Nicht-WissenAusblick: Tradition und Nicht-Wissen1.Nicht-Wissen als originärer Wahrheitsbezug2.Ende der Lebensformen und Nicht-Wissen in der KulturAnhang: Bibliographie Rolf Kühn
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Internetauftritt der buecher.de internetstores GmbH
Geschäftsführung: Monica Sawhney | Roland Kölbl | Günter Hilger
Sitz der Gesellschaft: Batheyer Straße 115 - 117, 58099 Hagen
Postanschrift: Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg
Amtsgericht Hagen HRB 13257
Steuernummer: 321/5800/1497
USt-IdNr: DE450055826