„Weil wir uns nicht zu schade dafür sind. Weil wir Dalkar sind.“ (S.332)
So klingt der mutige Widerstand der Zwerge als sie aus allen Seiten von den feindlichen Truppen eingekesselt werden - wegen eines Streits der genauso tief verwurzelt in beiden Parteien ist, wie die Freude am Geschmack des
dunklen Starkbieres. Doch der Boden von Derok, der Zwergenstadt, bebt, denn die gewaltige Armee der…mehr„Weil wir uns nicht zu schade dafür sind. Weil wir Dalkar sind.“ (S.332)
So klingt der mutige Widerstand der Zwerge als sie aus allen Seiten von den feindlichen Truppen eingekesselt werden - wegen eines Streits der genauso tief verwurzelt in beiden Parteien ist, wie die Freude am Geschmack des dunklen Starkbieres. Doch der Boden von Derok, der Zwergenstadt, bebt, denn die gewaltige Armee der Orks kommt unermüdlich aus allen Himmelsrichtung näher, bereit die Zwerge bis zum letzten niederzumetzeln. Versteckt hinter dicken Mauern bereitet sich unterdessen eine kleine sechs Mann starke Gruppe vor, um zur Mission ihres Lebens aufzubrechen, schließlich sollen die Heiligtümer der Zwerge nicht in die Pranken der Orks gelangen, welche allerdings schon ihre Witterung aufgenommen haben.
Der Einstieg bietet sofort einen imposanten Ausblick auf den weiteren Verlauf der Geschichte, weil wir uns sofort mitten auf dem Kampffeld befinden und dem Leser beinahe die Schwerter und Äxte um die Ohren fliegen. Zugegebenermaßen musste ich mich erst einige Seiten an das Vokabular der wilden Charaktere gewöhnen und auch die Zuordnung der zahlreichen Namen zu der jeweiligen Fraktion klappte nicht gleich, doch dafür gibt es im hinteren Teil ein kleines Lexikon, sowie Personenverzeichnis, womit der Überblick nicht mehr schwerfällt.
Leider konnte aber keiner der Helden eine eindeutige Favoriten-Position bei mir einnehmen und ich habe eher mehr mit den Nebencharaktere sympathisiert, als beispielsweise mit dem „Häuptlingstöter“ Krendar, der mir für seine wichtige Rolle leider zu blass blieb und ein Roman lebt ja eigentlich von den Protagonisten und nicht den skurrilen Mitspielern, die ich aber keineswegs missen möchte.
Spannend war es dafür zu sehen, wie sich die Entscheidungen der oberen Schlachtführer auf die kleinen Soldaten auswirken und wie wenig sich die politischen Entscheidungen zum Wohl der Stadtbewohner entwickeln. Die Parallelen zu unserer eigenen Spezies sind verblüffend und es war beruhigend zu sehen, dass es wenigstens noch vereinzelt ein paar Handelnde gibt, die nicht nur abgestumpft Befehle befolgen und die Klinge schwingen, sondern die Angst vor dem nahenden Blutvergießen sich eingestehen und harte Burschen auch eine weiche Seite im düsteren Derok tragen. Die Angst ist nämlich ein tragendes Element in dieser Fantasy-Geschichte, die man von außen nicht vermuten würde und positiv überrascht. Ebenso überraschend war es, dass Orks und Zwerge einige zivilisierte Seiten zeigen und die Autoren es dem Leser nicht so einfach machen sich für eine der beiden Seiten zu entscheiden.
Abschließend muss ich noch sagen, dass ich weder die vergleichbaren Reihen von Peinkofer, Heitz oder anderen Autoren gelesen habe und Orks & Co. nur aus Tolkiens „Herr der Ringe“ kenne, von daher fehlt mir vielleicht ein wenig Vergleichsmaterial und vielleicht haben mich die Eigenschaften der Stämme auf beiden Seiten genau deshalb so fasziniert, weil es beinahe neue Kreaturen für mich waren, doch für mich ist das irrelevant und eigentlich nur eine Randbemerkung, denn einen Einfluss auf meine Bewertung hat das nicht. Ich habe auf ein Buch gehofft, dass den Zauber von der „Herr der Ringe“ auf etwas härtere Weise neu entfacht und das ist den beiden Orgel Brüdern gelungen. „Orks vs. Zwerge“ ist tatsächlich ein deutscher Fantasy-Blockbuster mit leichten Abzügen, die meine Vorfreude auf den Nachfolger aber keineswegs trüben (Erscheinungstermin November 2013).