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Zwischen U-Bahn-Station und Stripteaselokal preist die Werbung eines Kinos den Film des Abends an. Kondensstreifen von Flugzeugen verheißen Urlaubsziele, an die ein Sandstrand oder der Komfort eines Grandhotels die Reisenden aus ihren Appartements und Hochhäusern lockt.Wer städtische Räume, aber auch manche Landschaft durchstreift, sieht sich von Orten umgeben, die aus der Zeit der klassischen Moderne stammen, dem letzten Drittel des 19. und dem ersten des 20. Jahrhunderts. In 30 Miniaturen entführen uns die Autorinnen und Autoren des Bandes an diese Orte, die die räumlichen Erfahrungen des…mehr

Produktbeschreibung
Zwischen U-Bahn-Station und Stripteaselokal preist die Werbung eines Kinos den Film des Abends an. Kondensstreifen von Flugzeugen verheißen Urlaubsziele, an die ein Sandstrand oder der Komfort eines Grandhotels die Reisenden aus ihren Appartements und Hochhäusern lockt.Wer städtische Räume, aber auch manche Landschaft durchstreift, sieht sich von Orten umgeben, die aus der Zeit der klassischen Moderne stammen, dem letzten Drittel des 19. und dem ersten des 20. Jahrhunderts. In 30 Miniaturen entführen uns die Autorinnen und Autoren des Bandes an diese Orte, die die räumlichen Erfahrungen des modernen Menschen bis heute prägen. Damit legen sie Schichten der gegenwärtigen Lebenswelt offen, die uns eher unbewusst geblieben sind. Wer als Leserin oder Leser die hier beschriebenen Orte aufsucht, wird erkennen, wie zentral der Wandel der räumlichen Erfahrung war. Er hat das moderne Lebensgefühl mindestens so sehr geprägt wie der Wandel der Zeiterfahrung. Denn die Welt wurde seit der Wende zum 20. Jahrhundert nicht nur durch Kriege und Globalisierung geografisch neu geordnet, sondern auch vor Ort "im Kleinen".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Alexa Geisthövels und Habbo Knochs neues Buch hat dem Rezensenten Thomas Kreuder sehr anschaulich gemacht, dass die moderne Entwicklung der Gesellschaft nur allmählich in Gang kam. Die beiden Herausgeber machen die Veränderungen der "industriellen Revolution" in Deutschland, die sie auf die Zeit zwischen 1870 und 1930 datieren, am Beispiel verschiedener Orte fest und vermessen diese nach Kreuders Urteil durchaus "kenntnisreich". Thematisiert werden beispielsweise die zunehmende Mobilität, ein verändertes Verständnis von Zeit, das neue Menschenbild und der Wandel in der Kriegsführung. Geisthövel und Knoch gelinge es, die verschiedenen Aspekte untereinander in Beziehung zu setzen und somit die "weitreichende Restrukturierung" der Moderne aufzuzeigen, meint der Kritiker. Er findet in diesem Sammelband, der wie eine "Ortsbesichtigung" angelegt ist, auch zahlreiche "Fixpunkte", mit Hilfe derer auch die heutige Gesellschaft genauer betrachtet werden kann.

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