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Vor drei Jahren ist, mit verblüffendem Erfolg, Chestertons großer Essay Ketzer erschienen. In diesem Buch hat er sich, mit verheerender Wirkung, über die Materialisten lustig gemacht. Orthodoxie ist keine bloße Fortsetzung dieser Attacke; hier wird die Dosis gesteigert und ein härterer Stoff geboten. Denn nun wird Chesterton positiv; er schildert die Vorzüge des Glaubens, und bekanntlich gibt es für einen Autor keine schwierigere Aufgabe als die Darstellung des Positiven. Dabei kommt Chesterton die bedenkenlose Frechheit zugute, mit der er die Überzeugungen aller aufgeklärten Zeitgenossen…mehr

Produktbeschreibung
Vor drei Jahren ist, mit verblüffendem Erfolg, Chestertons großer Essay Ketzer erschienen. In diesem Buch hat er sich, mit verheerender Wirkung, über die Materialisten lustig gemacht. Orthodoxie ist keine bloße Fortsetzung dieser Attacke; hier wird die Dosis gesteigert und ein härterer Stoff geboten. Denn nun wird Chesterton positiv; er schildert die Vorzüge des Glaubens, und bekanntlich gibt es für einen Autor keine schwierigere Aufgabe als die Darstellung des Positiven.
Dabei kommt Chesterton die bedenkenlose Frechheit zugute, mit der er die Überzeugungen aller aufgeklärten Zeitgenossen (oder deren Mangel) brüskiert. Er überbietet seine Paradoxien, indem er erklärt: "Ich kenne nichts Verächtlicheres als das bloße Paradox", und er fährt fort: "Ich bin der Narr dieser Erzählung, und kein Rebell soll mich von meinem Thron stoßen... Ich versuchte, eine Ketzerei zu finden, die mir passt; und als ich die letzte Hand an sie anlegte, entdeckte ich, dass es die Orthodoxie war."
C hesterton verteidigt die Tradition, das Wunder, die Phantasie und das Dogma, aber auf eine Art und Weise, die jedem Dogmatiker von Herzen zuwider sein muss; denn er beruft sich dabei einzig und allein auf die alltägliche Erfahrung, den common sense, die Vernunft und die Demokratie. Man kann sein Buch auch als die Autobiographie eines Abenteurers lesen, der mit zwölf ein Heide, mit sechzehn ein Agnostiker war, und den einzig und allein sein wildes Denken zum Glauben führte.
Autorenporträt
Gilbert K. Chesterton, geb. 1874, gest. 1936 ebendort, war Zigarrenraucher und Dialektiker, Vielschreiber und Gourmand. Unter seinen hundert Büchern sind die bekanntesten Der Mann, der Donnerstag war (1908) und Die Geschichten von Pater Brown (1911-35).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gilbert Keith Chesterton liebt Paradoxien, und weil die Welt, das Leben und das Christentum voller Widersprüche sind, passen sie für ihn auch so gut zueinander, berichtet Elmar Schenkel. Von "Orthodoxie" hat der Autor selbst gesagt, dass es sich um eine Art lapidarer Autobiografie handelt, verrät der Rezensent. So richtig klar wird dann aber nicht, ob es wirklich eine ist - nur die Themen arbeitet Schenkel deutlich heraus. Für Chesterton weist das ganze Dasein auf das Übernatürliche hin: Die Welt "ist erstaunlich, und es kann nur eine erstaunliche Religion sein, die dieser Absurdität standhält". Während der Autor sich über allerhand Irdisches und Überirdisches wundert, teilt er ordentlich nach allen Seiten aus, berichtet der Rezensent. Neobuddhisten aufgepasst, Naturanbeter, nehmt euch in Acht - aber auch Bänker und Philosophen bekommen ihr Fett weg, warnt Schenkel. Zum Glück gibt es den modernen agnostischen Leser, der sich auch über dieses Buch wundern kann, findet der Rezensent.

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