Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Technische Universität Dresden (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar Ortnit und Wolfdietrich, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ortnit AW gehört zu den 12 überlieferten Handschriften, in denen Ortnit vorkommt, wobei in diesen wiederum nur ein einziger Text existiert, der sich eigenständig nur mit Ortnit, also ohne die Wolfdietrichsage, beschäftigt. Entstanden sind die Texte zwischen dem 13. Jahrhundert bis vor 1517.Da weltliche mittelalterliche Texte vor allem mündlich tradiert wurden, ist eine genaue Zuordnung eines Autors nicht nur fragwürdig, sondern, wie auch eine Textgenese im Allgemeinen, nahezu unmöglich. Rezipiert wurde von Analphabeten, bzw. von einem Vorleser, der oftmals selbst Änderungen an der ursprünglichen Gestalt des Textes vornahm. Basis für den "Ortnit AW" bilden verschiedene Sagenmotive, so eine fränkische Sage, die den Zwergenkönig Alberich1, der hergeleitet vom Wort Alb für Elfe, allgemein für "Zwerg" stand und dadurch in ungemein vielen Werken des Mittelalters zugegen ist, beinhaltete und eine russische Heldendichtung, die sich um Ilias Murometz, der vermutlich für Ilias von Rieuthen, welcher am Gardasee Ortnit dient, steht. Desweiteren existiert eine Dietrichsage von Nordländern, der Hertnit, in dem das Drachenkampfmotiv auftaucht. In dieser Sage ist Hertnit Brautwerbungshelfer eines Königs und gleichzeitig selbst König von Russland.Allerdings gibt es auch Spekulationen, dass der Ortnit sich rein aus der Wolfdietrichsage herausentwickelt habe. Zentrale Schauplätze der Geschichte stellen Suders, als Hauptstadt der boshaften Heiden, also symbolisch für das Chaos, und Lamparten, also die Lombardei, als geordnete christliche Welt und Herrschaftssitz Ortnits dar.
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