Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Die Geschichte liest sich flüssig, leicht und man fliegt fast durch die Seiten. Hier ja fast ein bisschen schade, weil der Lesegenuss dann so schnell wieder vorbei ist. Sie hat ein Händchen für Situationskomik, die einen laut prusten lässt. Wenn ich nur an
eines ihrer wechselnden Fluchtautos denke, den Tutti Frutti pinken Volvo 850, den fahrenden Puff oder an…mehrIch liebe den Schreibstil der Autorin. Die Geschichte liest sich flüssig, leicht und man fliegt fast durch die Seiten. Hier ja fast ein bisschen schade, weil der Lesegenuss dann so schnell wieder vorbei ist. Sie hat ein Händchen für Situationskomik, die einen laut prusten lässt. Wenn ich nur an eines ihrer wechselnden Fluchtautos denke, den Tutti Frutti pinken Volvo 850, den fahrenden Puff oder an den Nachhilfeunterricht in Sachen SMS Tippen, lache ich mich jetzt noch halb schlapp. Außerdem wimmelt es nur so an herrlichen sprachlichen Bildern und flotten Sprüchen. So ist der Mund manchmal so trocken wie Gandhis Sandalen oder als guten Tipp gibt es schon einmal besser den Kühlschrank heiraten, der bringt wenigstens das Essen auf den Tisch!
Die Charaktere sind einfach nur herrlich dargestellt. Allen voran ist Oskar mein absoluter Liebling. Mir ist absolut nicht verständlich, wie eine solche coole Socke und so ein herzensguter Mann von Tochter und ollem Schwiegersohn abgeschoben werden kann. Mir ist Oskar so richtig ans Herz gewachsen. Oskar ist in seinen 87 Jährchen zwar immer knackiger geworden und so knackt´s mal hier und knackt´s mal da, aber er gehört längst nicht zum alten Eisen. Er ist ein absolut tolles Beispiel dafür, dass man auch im Alter noch Spaß am Leben haben kann. Etwas das Tina wohl in ihrem Alltagstrott die letzten Jahre verlernt hat. Und so lernt sie von Oskar nicht nur den einen oder anderen illegalen Trick, sondern die Reise zeigt ihr auch, was wirklich wichtig ist im Leben. Ich war gespannt, ob sie wieder zu ihrem Markus findet, denn das Liebesglück der beiden ist in zahlreichen Ehejahren mehr als eingeschlafen. Auch die Nebendarsteller sind toll gezeichnet. Nur um ein paar Beispiele zu nennen, haben die beiden einen Sohn, zu dem der Draht nicht der beste ist. Aber da bekommen sie Nachhilfe von der völlig taffen Trude. Die ist ein richtiges kleines Highlight und ich bin froh, dass sie dort einen Zwischenstopp eingelegt haben. Außerdem statten sie einem Pfarrer einen mehr oder weniger freiwilligen Besuch ab und auch bei der Hochzeitfeier, auf der sie sich so plötzlich wiederfinden, ist der eine oder andere Hochzeitsgast ein richtiges Original.
Neben dem ganzen Spaß hatte Oskar aber sowohl Stellen, die mich richtig gerührt haben, als auch etwas zum Nachdenken mit an Bord. So kann es vielleicht ganz gut sein, wenn man in seinem Alltagstrott ab und an mal den Kopf hebt und vielleicht das eine oder andere auch ändert, wenn es einfach nicht mehr passt. Außerdem hat Oskar ganz deutlich gezeigt, dass Lebenslust nicht auf die jungen Jahre beschränkt ist und dass man alt werden kann wie eine Kuh, aber man lernt immer dazu! Eine ganz wichtige Botschaft gibt einem Oskar auch noch mit auf den Weg. Wer glücklich ist, sollte nicht ständig versuchen noch glücklicher zu werden!
Alles in allem wieder einmal ein Highlight in Sachen amüsanter Unterhaltung aus Ulrike Herwigs Feder, die von mir liebend gerne begeisterte 5 Sterne bekommt.