Mit seinem Inszenierungsstil des 'Humanistischen Realismus' hat Oskar Wälterlin das gesamte deutschsprachige Theater im 20. Jahrhundert beeinflusst. Nach Stationen am Theater Basel und der Oper Frankfurt übernahm Wälterlin 1938 die Leitung des Zürcher Schauspielhauses, dem bedeutendsten Stützpunkt deutschsprachigen Exiltheaters außerhalb des nationalsozialistischen Machtbereichs. Hier kamen zahlreiche Ur- bzw. deutschsprachige Erstaufführungen von Stücken heraus, die im Dritten Reich verboten waren. Zu Wälterlins Ensemble zählten Schauspieler wie Therese Giehse, Leonard Steckel oder Wolfgang Langhoff sowie nach dem Krieg Gustav Knuth, Will Quadflieg oder Brigitte Horney. Autoren wie Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt gelang mit Wälterlins Inszenierungen der Durchbruch. Dieses Buch erzählt auf lebendige Weise die Biografie eines großen Humanisten, der mit Leib und Seele Theatermann war.