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Osttibet ist die Wiege der tibetischen Kultur - eine unvergleichliche Symbiose zwischen der reichen kulturellen Vergangenheit und der seit Jahrhunderten gelebten Spiritualität mit der überwältigenden Landschaft. Das Buch vermittelt die Faszinination, die von der Landschaft Osttibets ausstrahlt und zeichnet die Kultur un die Lebensphilosophie der Khampa und Amdopa, ohne deren Kenntnis das Wissen um Tibet bruchstückhaft bleibt.

Produktbeschreibung
Osttibet ist die Wiege der tibetischen Kultur - eine unvergleichliche Symbiose zwischen der reichen kulturellen Vergangenheit und der seit Jahrhunderten gelebten Spiritualität mit der überwältigenden Landschaft. Das Buch vermittelt die Faszinination, die von der Landschaft Osttibets ausstrahlt und zeichnet die Kultur un die Lebensphilosophie der Khampa und Amdopa, ohne deren Kenntnis das Wissen um Tibet bruchstückhaft bleibt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2003

Das Land, das man nicht vermessen kann

Ein kleines Volk von etwas mehr als hunderttausend Menschen bereitete den chinesischen Rotarmisten im Jahr 1955 eine besonders schmerzhafte Niederlage. Es war das Nomadenvolk der Golok in Ost-Tibet, das sich dem Aufstand der Khampas angeschlossen hatte und binnen weniger Wochen achttausend Rotarmisten tötete, zweitausend Gefangene aber mit abgeschnittenen Nasen zurückschickte. Noch in den siebziger Jahren gelang es der chinesischen Zentralregierung nicht, das Land der Golok zu vermessen: Die Landvermesser, die man schickte, kamen nie zurück. Dieses stolze Krieger- und Rebellentum ist freilich nur eine der Facetten Ost-Tibets, das als Wiege der tibetischen Kultur gilt. Die Tibeter, so besagt eine Legende, seien Nachfahren von Göttern, die ihrerseits kosmischen Eiern entschlüpften, oder - so eine andere Legende - Nachfahren einer Felsdämonin, die sechs Affenkinder gehabt habe. Ost-Tibet, dem der vorliegende Band gewidmet ist, war Teil der Seidenstraße und Zentrum der religiösen Spiritualität. Es ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten "Autonomen Region Tibet". Das politische Tibet, das sich im neunten Jahrhundert auf einem Gebiet zwölfmal so groß wie Deutschland erstreckte, ist heute zu großen Teilen in einzelne chinesische Provinzen unterteilt. Hierdurch sowie durch die Ansiedlung von Chinesen wird der tibetische Einfluß deutlich geschwächt. Betrachtet man die durchweg beeindruckenden Fotografien von Therese Weber, auf denen uns die grandiose Landschaft mit ihren Menschen entgegentritt, kann man sich indessen nicht dem Eindruck entziehen, daß es lange dauern wird, bis hier eine Gleichförmigkeit welcher Konvenienz auch immer einziehen wird. Nicht nur, daß Klima und Geographie solche Versuche erschweren. Der Text von Christoph Baumer macht auch plausibel, warum dieser Kulturraum kaum zu erobern und aus der Verankerung seiner Geschichte zu reißen ist. Er ist nicht nur größer als sogar der der Europäischen Union, sondern auch durchdrungen vom Bewußtsein seiner Eigenart. Allein die Klosteruniversität Larung Gar, im Herzen Khams gelegen, beherbergt zehntausend Nonnen und Mönche. Die Ausstrahlung nach China ist groß, und es ist nicht ausgeschlossen, sagt der Autor, daß der tibetische Schneelöwe über den chinesischen Drachen siegt, indem er die Ausbreitung des Buddhismus in China vorantreibt. Der Aufbau der zerstörten Klöster ist im Gang, der religiöse Geist Tibets hat über den Kommunismus gesiegt. Diese Weltgegend darf Anspruch darauf erheben, noch wirklich fremd zu sein. Der Band macht uns das auf prägnante und berückende Weise zugleich deutlich.

jei

"Ost-Tibet. Brücke zwischen Tibet und China" von Christoph Baumer und Therese Weber. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 2002. 248 Seiten, 250 Abbildungen. Gebunden, 69 Euro. ISBN 3-201-01788-4.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Prägnant und berückend findet der Rezensent mit dem Kürzel "jei" dieses Buch über Ost-Tibet. ("Es ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten "Autonomen Region Tibet.") Ein Grund dafür sind die "durchweg beeindruckenden Fotografien" von Therese Weber, auf denen dem Rezensenten "die grandiose Landschaft mit ihren Menschen" entgegen getreten ist. Auch der Text von Christof Baumer enthielt viele Informationen zu Land, Religion und Geschichte, die der Rezensent ausgesprochen anregend fand. Besonders hat das vorliegende Buch ihm klargemacht, das Ost-Tibet noch eine Weltgegend ist, die wirklich fremd geblieben ist.

© Perlentaucher Medien GmbH"