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Nach den Forschungsbefunden des ZAROF seit 1990 haben Berufswahl und Erwerbstätigkeit für ostdeutsche Jugendliche bei der Konzeptionierung ihres zukünftigen Lebens eine zentrale Bedeutung. Überwiegend, jedoch unsiche rer, binden sie auch persönlich-familiale Lebensvorstellungen darin ein, und nicht selten orientieren sie sich zudem an beruflichen Lebenserfahrungen und Wegen der Eltern. Weder bei den ostdeutschen Jugendlichen insgesamt, noch bei den jungen Frauen waren resignative Rückzüge aus der Erwerbstätigkeit festzustellen. Wahrscheinlicher als eine "weibliche" Lösung der Arbeitsplatz bzw.…mehr

Produktbeschreibung
Nach den Forschungsbefunden des ZAROF seit 1990 haben Berufswahl und Erwerbstätigkeit für ostdeutsche Jugendliche bei der Konzeptionierung ihres zukünftigen Lebens eine zentrale Bedeutung. Überwiegend, jedoch unsiche rer, binden sie auch persönlich-familiale Lebensvorstellungen darin ein, und nicht selten orientieren sie sich zudem an beruflichen Lebenserfahrungen und Wegen der Eltern. Weder bei den ostdeutschen Jugendlichen insgesamt, noch bei den jungen Frauen waren resignative Rückzüge aus der Erwerbstätigkeit festzustellen. Wahrscheinlicher als eine "weibliche" Lösung der Arbeitsplatz bzw. Erwerbslosenproblematik ist, daß das Problem Familie (und ganz be sonders ihrer Vereinbarkeit mit dem Beruf) verstärkt auf die Tagesordnung gesetzt werden muß. Die Ehe verliert für Jugendliche zunehmend an Attrak tivität. Zugleich führten berufliche, gesellschaftliche und ökologische Proble matisierungen - im Zusammenhang mit der antizipierten Verantwortung als potentielle Eltern - gerade in den neuen Bundesländern in steigendem Maße dazu, daß Jugendliche eine beabsichtigte Kindesgeburt zeitlich deutlich nach hinten verschoben, spätere eigene Kinder in Frage stellten oder sogar defini tiv auf Kinder verzichten wollten. FriedrichlFörster (1994:150) erwarten bei den Jugendlichen in den neuen Bundesländern infolge der "Wende" einerseits eine "weitere Annäherung an die westdeutschen Strukturen der Werte- und Lebensorientierungen", ande rerseits jedoch auch "Unterschiede in den Einstellungen, Motiven, Verhal tensweisen bei Jugendlichen in Ost und West (für) noch längere Zeit", die sich eventuell teilweise und in Abhängigkeit von der Unterschiedlichkeit der Lebensverhältnisse in beiden Landesteilen noch verstärken können (150).
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