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Als Kaiser Theodosius I. 395 überraschend starb, ging die Herrschaft über das römische Imperium an seine beiden Söhne über: Arcadius herrschte im Osten und Honorius im Westen. In den beiden folgenden Jahrhunderten fand ein Prozess der Auseinanderentwicklung zwischen den beiden Sphären statt, die wir heute als den Beginn der Trennung des "lateinischen Westen" vom "Byzantinischen Reich" betrachten. Dieser Band nähert sich dieser Divergenzbewegung auf der Ebene der Akteure: Welche Vorstellungen hatten "Ost" und "West" voneinander? Konnten sich Vertreter der beiden Seiten überhaupt noch verstehen?…mehr

Produktbeschreibung
Als Kaiser Theodosius I. 395 überraschend starb, ging die Herrschaft über das römische Imperium an seine beiden Söhne über: Arcadius herrschte im Osten und Honorius im Westen. In den beiden folgenden Jahrhunderten fand ein Prozess der Auseinanderentwicklung zwischen den beiden Sphären statt, die wir heute als den Beginn der Trennung des "lateinischen Westen" vom "Byzantinischen Reich" betrachten. Dieser Band nähert sich dieser Divergenzbewegung auf der Ebene der Akteure: Welche Vorstellungen hatten "Ost" und "West" voneinander? Konnten sich Vertreter der beiden Seiten überhaupt noch verstehen? Wie fanden Kooperationen statt? Wie kam es zu Konflikten und wie wurden sie ausgetragen? Wie unterschieden sich religiöse, kulturelle und politische Konzepte?

Autorinnen und Autoren verschiedener Fachdisziplinen beschreiben die Entwicklungen jener Zeit aus einem Blickwinkel, der mit einer linearen Erzählung der Auseinanderentwicklung bricht und die komplexen kulturellen Differenzierungsprozesse in ihrer Vielgestaltigkeit offenlegt - und so neue Perspektiven auf die Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter eröffnet.
Autorenporträt
Carola Föller studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Rechtsgeschichte und Politologie in Frankfurt am Main. 2011 Promotion in Mittelalterlicher Geschichte. Von 2011 bis 2014 war sie akademische Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Osten und Westen 400-600" an der Eberhard Karls Universität Tübingen, seit 2014 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedrich Alexander Universität Erlangen. Forschungsschwerpunkte sind u. a. Wissensorganisation, Fürstenerziehung und kulturelle Ausdifferenzierungsprozesse.

Fabian Schulz studierte in Berlin, Oxford und Paris Klassische Philologie und promovierte in Alter Geschichte. Als erster Althistoriker wurde er im Jahr 2015 ins Emmy Noether-Programm der DFG aufgenommen und leitet seitdem die Nachwuchsgruppe "Macht und Einfluss. Einflussnahme auf den Herrscher zwischen Antike und Mittelalter", die in Tübingen angesiedelt ist.
Rezensionen
"eine neue Perspektive auf einen dynamischen, oft von Paradoxen geprägten Zeitraum" András Handl Augustiniana 67, 2017/3-4