Pseudorasbora parva, eine allochthone Art, die ursprünglich in Ostasien beheimatet ist, wurde aufgrund ihrer dokumentierten Verbreitung in mittlerweile über 20 Ländern Europas sowie der schwierigen systematischen Zuordnung mehrfach unter verschiedenen Aspekten untersucht. Eine hohe Toleranz gegenüber unterschiedlichen Temperaturen, Substratbeschaffenheit und Nahrungsangebot ermöglichte die erfolgreiche Etablierung des Blaubandbärblings in diversen Lebensräumen, wodurch dieser kleine Schwarmfisch seit den 1980er Jahren zu einem fixen Bestandteil der europäischen Ichthyofauna geworden ist. Bereits 1953 zeigten Untersuchungen bei P. parva eine zusätzliche Gelenkung des Neurocraniums mit dem Endopterygoid und machten damit auf die besondere Osteologie dieser Cyprinidenart aufmerksam. Der vorliegende, erstmals vollständige osteologische Atlas von P. parva liefert einen Beitrag zur Klärung der systematischen Zuordnung und eine grundlegende Beschreibung der bislang unbekannten, artspezifischen osteologischen Charakteristika innerhalb der Gattung Pseudorasbora.