Ostsee: Schleswig-Holstein - Mecklenburg-Vorpommern - Küstenland und Inseln von Flensburg bis Ueckermünde. Die deutsche Ostseeküste ist ein herrlicher Flecken Erde. Feine Sandstrände an weitläufigen Buchten und tief in das Land greifende Förden, schroffe Kliffs, romantische Boddenlandschaften, schilfwogende stille Haffs und in der See die größten deutschen Inseln schmücken die rund Tausend Küstenkilometer zwischen Flensburg und Usedom. Meerumschlungen, windzerzaust - und in der schönen Jahreszeit Deutschlands liebster Badehimmel und Strandkorbparadies Nummer Eins.Marineblau Himmel und Meer, gelb leuchtend die Rapsblüte und sattgrün das weite Land, dazwischen Tupfen von Kornblumen, Margeriten und Klatschmohn, das sind die Farben der Landschaften Schleswigs und Holsteins, Mecklenburgs und Vorpommerns, die die deutsche Ostseeküste miteinander vereint. Zu ihnen gesellen sich backsteinrot die Kirchen und Kontore der altehrwürdigen Hansestädte und im strahlenden Weiß die traditionsreichen wilhelminischen Kur- und Heilbäder am Ufersaum. Backsteingotik und Feldsteinkirchen, Schlösser und Gutshöfe, bunte Kapitänshäuschen, reetgedeckte Bauern- und Fischerkaten wechseln sich ab mit zeitgenössischer Glas- und Stahlarchitektur, komfortable Überlandstraßen mit holprigen Kopfsteinpflasteralleen, geschäftige Container- und Überseehäfen mit beschaulichen Dörfern und idyllischen Fischkutterplätzen. Und über allem weht in der Heimat von Flunder, Sprotte und Rollmops eine beständig würzige frische Seeluft, die bedrohliche Unwetterwolken ebenso schnell wieder fortbläst, wie sie herangezogen sind, sodass der weite Himmel über dem Meer meist ein großartiges Wolkentheater zum Besten gibt.Der größte Schatz aber war stets, ist heute noch und wird es gewiss auch zukünftig sein - die See. Der friedvolle Blick von einer Düne herab über die Wellen zum Horizont, wo sich in der Ferne Himmel und Wasser umarmen, die vollkommene Stille, die ein Fußtritt im Sand merkwürdig auftut, die Gedämpftheit, die Deiche und Strände umspinnt, begleitet vom leisen Rascheln des Strandhafers und dem Kreischen der Möwen. So wie sie Hans Fallada in einer Kindheitserinnerung an die Ostsee an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert beschrieb: "Und dann stehe ich wieder oben auf der Düne und wie jedes Jahr, wenn wir an der See sind, überfällt mich das alt vertraute, doch immer wieder bestürzende Gefühl der ungeheuren Weite, die sich mir auftut. Zuerst sehe und fühle ich nichts anderes als dies, wie groß das ist, wie es immer weiter geht, auch dort, wo Horizont und Wasser ineinander verlaufen. Es ist ein Ewigkeitsgefühl, ein Unvergänglichkeitsahnen, das mich überkommen hat. Ich könnte es nicht mit Worten beschreiben, aber ich fühle es."