ch durfte Ostseesühne vorablesen und dadurch die Schriftstellerin und Ihre Serie kennenlernen, die mir bis dahin unbekannt war. Zunächst vorweg: da habe ich in den letzten Jahren anscheinend guten Lesestoff verpasst, wie gut daß es solche Aktionen gibt.
Die Beschreibungen sind insgesamt sehr
detailverliebt, was mir sehr gut gefällt. Man ist mittendrin, statt nur dabei. Die Namenswahl der…mehrch durfte Ostseesühne vorablesen und dadurch die Schriftstellerin und Ihre Serie kennenlernen, die mir bis dahin unbekannt war. Zunächst vorweg: da habe ich in den letzten Jahren anscheinend guten Lesestoff verpasst, wie gut daß es solche Aktionen gibt.
Die Beschreibungen sind insgesamt sehr detailverliebt, was mir sehr gut gefällt. Man ist mittendrin, statt nur dabei. Die Namenswahl der Protagonisten ist der Gegend - also Norddeutschland - geschuldet. Sehr gute Wahl. Es handelt sich, wie so oft, um eine Kommissarin, die von einem Verbrecher angegriffen wurde und nun im Gerichtsverfahren gegen diesen Angreifer aussagen muss, scheint mittlerweile bei Krimireihen Usus zu sein, nimmt aber in dieser Geschichte nicht wie so oft Überhand und bleibt absolut im Rahmen und erklärt somit Hintergründe. Es handelt sich um einen einfachen und flüssigen Sprachstil, bei dem man nicht durch Fremdwörter oder Schachtelsätze abgelenkt wird. Die ermittelnde Kommissarin hat einige Kollegen mit Profilneurosen - es handelt sich um ein bunt zusammengewürfeltes Ermittlerteam, tut aber keinen Abbruch - ist eher wie im wirklichen Leben. Es wird das Problem der berufstätigen, Alleinerziehenden Frau dargestellt, die Nachteile im Job, besonders bei der Beförderung, erfährt. Auch dies realistisch und nachvollziehbar. Es ergibt sich im Laufe der Handlung eine nette Beschreibung des Dorflebens aus Sicht der Alteingesessenen sowie der Zugezogenen, Geheimnisse und Gerüchte kommen auf den Tisch, Verhältnisse werden analysiert. Man lernt als Nicht-Norddeutscher, daß die Umgebung Lübeck auf jeden Fall einmal eine Reise wert ist, die Gegend wird liebevoll und eindrucksvoll beschrieben. Man wird auch neugierig auf die Vorgeschichte Pias, man muß sich wohl die ganze Reihe zulegen. Noch ein Wort zum Verhältnis des Ex-Freundes und Kindsvaters von Pia: Hinnerk und Masche, die sich liebevoll um Felix kümmern führen Böses im Schilde, hier ist man auf jeden Fall gespannt wie es weitergehen wird und wie das deutsche Rechtssystem hier vorgeht. Fazit: Was zunächst vor sich hinlümmelt und man viele Infos aus verschiedenen Bereichen bekommt nimmt im letzten Viertel des Buches rasant an Fahrt auf, nach und nach entsteht ein Gesamtbild und man kann nur noch staunen über den Ideenreichtum der Autorin. Absolutes Lesehighlight.