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In den frühen 1950er Jahren entstanden experimentelle Filme, die erstmals elektronische Bilder künstlerisch verarbeiteten. Die Dissertationsschrift erfasst sie zum ersten Mal als Korpus und untersucht die Einbindung der elektronischen Oszillogramme in die Animationsfilme von Mary Ellen Bute (1906- 1983), Hy Hirsh (1911-1961) und Norman McLaren (1914-1987) in den Jahren 1951-54 mit Blick auf die Schnittfläche von Elektronik und Kinematografie. Die Autorin untersucht die eingesetzten Praktiken und das Relationsgeflecht bei der Produktion der Filme: Bei der Herstellung waren neben menschlichen…mehr

Produktbeschreibung
In den frühen 1950er Jahren entstanden experimentelle Filme, die erstmals elektronische Bilder künstlerisch verarbeiteten. Die Dissertationsschrift erfasst sie zum ersten Mal als Korpus und untersucht die Einbindung der elektronischen Oszillogramme in die Animationsfilme von Mary Ellen Bute (1906- 1983), Hy Hirsh (1911-1961) und Norman McLaren (1914-1987) in den Jahren 1951-54 mit Blick auf die Schnittfläche von Elektronik und Kinematografie. Die Autorin untersucht die eingesetzten Praktiken und das Relationsgeflecht bei der Produktion der Filme: Bei der Herstellung waren neben menschlichen Akteur:innen auch Apparate und technische Verfahren beteiligt. Um dieses Mensch-Technik- Relationsgefüge adäquat zu beschreiben, erfolgt unter anderem ein Transfer des Affordanz-Ansatzes in eine wissenschaftshistorisch orientierte Medien- und Filmwissenschaft. Es wird gefragt, welche Bedienweisen das Oszilloskop aufgrund seiner üblichen Verwendungskontexte, technischen Parameter und Interfacegestaltung erlaubte und wie es für die Experimentalfilme appropriiert wurde. Zudem wird die bisherige Epocheneinteilung, der zufolge die elektronischen Künste ab den 1960er Jahren zu verorten sind, durch die Untersuchung dieses kritischen Moments in der Technik- und Filmgeschichte zu Beginn der 1950er Jahre in Frage gestellt. Diese Erweiterung der Geschichte elektronischer Bewegtbilder erfolgt mit Perspektive auf die fortwährend an Bedeutung gewinnenden digital-numerischen Medien und elektronischen Künste.
Autorenporträt
Stefanie Bräuer ist Kunsthistorikerin und Medienwissenschaftlerin. Nach ihrem Studium an den Universitäten Jena, Berlin, Basel und Siena war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt zu kürzesten audiovisuellen Formen in Basel und Luzern (2014-17) und Gastforscherin am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris (2017-18). In ihrer 2021 an der Universität Basel verteidigten Dissertation untersuchte sie elektronische Oszilloskopie im Experimentalfilm der frühen 1950er Jahre. Derzeit ist sie Dozentin an der Hochschule Luzern sowie PostDoc am Critical Media Lab der HGK Basel und arbeitet zum Videoschaffen und Netzaktivismus der 1980er und 1990er Jahre. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte audiovisueller Praktiken, Theorien und Kulturen digitaler Medien und eine Medienästhetik experimenteller Verfahren in den Künsten, Wissenschaften und Technik.