Was wissen wir schon voneinander? Nicht viel, und doch genug, um damit das tägliche Miteinander irgendwie zu bestreiten. Wir schreiben uns dabei selbst und anderen immer wieder mentale Zustände zu - Meinungen, Wünsche, Hoffnungen und anderes mehr - und versuchen damit, Handlungen und Entscheidungen zu erklären, zu rechtfertigen oder vorherzusagen. Unter den fachenglischen Etiketten Theory of Mind, Mind Reading oder Mentalizing erleben derzeit insbesondere philosophische, psychologische und neurowissenschaftliche Disziplinen eine neu aufkeimende Begeisterung an der Frage, wie es denn möglich ist und vor sich geht, dass wir andere verstehen, dass wir von ihren inneren Zuständen wissen. Empirische Befunde aus der Tierforschung und der bildgebenden Forschung am Menschen haben dieser erkenntnistheoretischen Frage neue Impulse gegeben, deren Wirkung sich noch nicht voll entfaltet hat. Der von der Arbeitsgruppe 'Other Minds' der Jungen Akademie in Berlin initiierte Band bietet eine Plattform für den zwischenfachlichen Dialog über das Fremdpsychische: Beiträge aus Philosophie, Medizin, Psychologie, Biologie, Soziologie und Literaturwissenschaft informieren einerseits über die fachspezifischen Fragen, Betrachtungen und Untersuchungen und sollen andererseits helfen, den Tunnelblick auf das Thema über die Fächergrenzen hinweg zu erweitern.
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