Im Jahr 719 übernahm der alemannische Kleriker Otmar als Abt die Verantwortung für die religiöse Gemeinschaft am Grab des heiligen Gallus. Unter ihm entwickelte sich das Kloster St. Gallen zu einem Zentrum mit überregionaler Bedeutung. Gleichzeitig kam es zu entscheidenden kirchlichen und politischen Veränderungen im Frankenreich und den angrenzenden Gebieten. Trotz der schwierigen und komplexen Überlieferungslage lassen die Quellen wichtige Entwicklungen in der Darstellung des Abbatiats Otmars, der Klostergeschichte von St. Gallen sowie des Mönchtums und der Vorstellungen, die es beeinflussten, erkennen. Die Beiträge in diesem Sammelband gehen diesen Entwicklungslinien nach.