Die erste Biographie über Ottmar Hitzfeld mit zahlreichen Fotos aus seinem Privatarchiv.
Ottmar Hitzfeld ist einer der erfolgreichsten Trainer, den der Vereinsfußball in Deutschland je hervorgebracht hat: der Meistermacher von Borussia Dortmund und Bayern München. Auch seine fußballerische Bilanz kann sich sehen lassen. In der Schweiz ist er als Torjäger zur Legende geworden. Für die Bundesrepublik stürmte er an der Seite von Uli Hoeneß in der Olympiaauswahl 1972. Doch über den Menschen Ottmar Hitzfeld jenseits der Trainerbank weiß man wenig. Seinem langjährigen Freund Josef Hochstrasser hat Hitzfeld sein Archiv zur Verfügung gestellt und dieser hat mit großer Detailkenntnis und psychologischem Gespür ein Portrait der wohl herausragendsten Trainerpersönlichkeit unserer Zeit gezeichnet.
Mit Originalbeiträgen von Günther Jauch, Sir Alex Ferguson, Oliver Kahn, Hitzfelds Schulfreund Werner Schepperle und seinem Freund René Ritter, der Sportjournalistin Jutta Deis, Peter Wolfisberg, Edmund Stoiber, Günter Netzer und Rudi Völler.
Ottmar Hitzfeld ist einer der erfolgreichsten Trainer, den der Vereinsfußball in Deutschland je hervorgebracht hat: der Meistermacher von Borussia Dortmund und Bayern München. Auch seine fußballerische Bilanz kann sich sehen lassen. In der Schweiz ist er als Torjäger zur Legende geworden. Für die Bundesrepublik stürmte er an der Seite von Uli Hoeneß in der Olympiaauswahl 1972. Doch über den Menschen Ottmar Hitzfeld jenseits der Trainerbank weiß man wenig. Seinem langjährigen Freund Josef Hochstrasser hat Hitzfeld sein Archiv zur Verfügung gestellt und dieser hat mit großer Detailkenntnis und psychologischem Gespür ein Portrait der wohl herausragendsten Trainerpersönlichkeit unserer Zeit gezeichnet.
Mit Originalbeiträgen von Günther Jauch, Sir Alex Ferguson, Oliver Kahn, Hitzfelds Schulfreund Werner Schepperle und seinem Freund René Ritter, der Sportjournalistin Jutta Deis, Peter Wolfisberg, Edmund Stoiber, Günter Netzer und Rudi Völler.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.01.2003"Muttis Schatz und Papas Bubele"
jmoe. MÜNCHEN. Die Fußballspieler des FC Bayern München können demnächst ein paar neue Seiten ihres Trainers Ottmar Hitzfeld kennenlernen - sofern sie seine Biographie lesen. Die hat er am Montag in München der Öffentlichkeit vorgestellt, nachdem er sich vor rund zwei Jahren in einem Moment des Überschwangs "leichtsinnigerweise dazu habe überreden lassen", wie er zugab. Das Buch heißt "Ottmar Hitzfeld - Die Biographie", wurde geschrieben von einem befreundeten Pfarrer aus der Schweiz namens Josef Hochstrasser und offenbart einige Einblicke in Hitzfelds Gefühlswelt. "Ich habe schon sehr viel von mir preisgegeben", sagte der Fußball-Lehrer, aber alles nun auch nicht: "In der heutigen Medienwelt ist das eine Gratwanderung, weil vieles ausgeschlachtet wird."
Daß er mit dem Eingeständnis mancher Schwäche seine Autorität in der Macho-Branche Profifußball aufs Spiel setzt, glaubt Hitzfeld nicht, dafür aber zumindest, daß "die Spieler des FC Bayern mich jetzt anders sehen werden". Auf die Resonanz im Fußball-Business sei es ihm freilich nicht angekommen, versicherte Hitzfeld. Er habe die Einblicke vor allem gewährt, "um Jugendlichen Mut zu machen, daß man einiges erreichen kann im Leben, wenn man sich Ziele setzt und diese Ziele auch gegen Widerstände anpeilt".
Ein großer Widerstand in Hitzfelds Karriere war das Heimweh, sobald er auch nur für ein paar Wochen im Sommer seinen Geburtsort Lörrach und seine Familie verlassen mußte. Im Buch ist ein rührender Brief abgedruckt, den der "liebe, kleine Muttis Schatz und Papas Bubele" aus einem Internat an seine Eltern schickte, immer und immer wieder seine Heimkehr erflehend. Selbst als er dreißig Jahre später, mit 42, zu Borussia Dortmund wechselte, zog es ihn zunächst gleich wieder nach Hause. "Ich bin als harter Hund aufgetreten", erzählte Hitzfeld bei der Präsentation. "Ich konnte ja nicht zeigen, daß ich Heimweh hatte." Auch wie er einen kindlichen Sprachfehler überwand, wird als ermunterndes Beispiel geschildert. "Heute kann ich vor der Presse Rede und Antwort stehen", sagte Hitzfeld stolz. Obwohl er ja schon weiß, "daß ich ein Interviewpartner bin, aus dem nicht viel herauszuholen ist". Eingedenk dessen hat der Autor Josef Hochstrasser doch eine Menge aus ihm herausgeholt.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
jmoe. MÜNCHEN. Die Fußballspieler des FC Bayern München können demnächst ein paar neue Seiten ihres Trainers Ottmar Hitzfeld kennenlernen - sofern sie seine Biographie lesen. Die hat er am Montag in München der Öffentlichkeit vorgestellt, nachdem er sich vor rund zwei Jahren in einem Moment des Überschwangs "leichtsinnigerweise dazu habe überreden lassen", wie er zugab. Das Buch heißt "Ottmar Hitzfeld - Die Biographie", wurde geschrieben von einem befreundeten Pfarrer aus der Schweiz namens Josef Hochstrasser und offenbart einige Einblicke in Hitzfelds Gefühlswelt. "Ich habe schon sehr viel von mir preisgegeben", sagte der Fußball-Lehrer, aber alles nun auch nicht: "In der heutigen Medienwelt ist das eine Gratwanderung, weil vieles ausgeschlachtet wird."
Daß er mit dem Eingeständnis mancher Schwäche seine Autorität in der Macho-Branche Profifußball aufs Spiel setzt, glaubt Hitzfeld nicht, dafür aber zumindest, daß "die Spieler des FC Bayern mich jetzt anders sehen werden". Auf die Resonanz im Fußball-Business sei es ihm freilich nicht angekommen, versicherte Hitzfeld. Er habe die Einblicke vor allem gewährt, "um Jugendlichen Mut zu machen, daß man einiges erreichen kann im Leben, wenn man sich Ziele setzt und diese Ziele auch gegen Widerstände anpeilt".
Ein großer Widerstand in Hitzfelds Karriere war das Heimweh, sobald er auch nur für ein paar Wochen im Sommer seinen Geburtsort Lörrach und seine Familie verlassen mußte. Im Buch ist ein rührender Brief abgedruckt, den der "liebe, kleine Muttis Schatz und Papas Bubele" aus einem Internat an seine Eltern schickte, immer und immer wieder seine Heimkehr erflehend. Selbst als er dreißig Jahre später, mit 42, zu Borussia Dortmund wechselte, zog es ihn zunächst gleich wieder nach Hause. "Ich bin als harter Hund aufgetreten", erzählte Hitzfeld bei der Präsentation. "Ich konnte ja nicht zeigen, daß ich Heimweh hatte." Auch wie er einen kindlichen Sprachfehler überwand, wird als ermunterndes Beispiel geschildert. "Heute kann ich vor der Presse Rede und Antwort stehen", sagte Hitzfeld stolz. Obwohl er ja schon weiß, "daß ich ein Interviewpartner bin, aus dem nicht viel herauszuholen ist". Eingedenk dessen hat der Autor Josef Hochstrasser doch eine Menge aus ihm herausgeholt.
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Psychogramm eines Siegers
Der kleine Argon-Verlag hat es geschafft: Die erste Ottmar-Hitzfeld-Biografie ist da! Die Biografie eines modernen Helden, der keiner sein will. Wohl deshalb sind auch alle früheren Versuche gescheitert, Hitzfeld "zum Reden zu bringen". Aufgeschrieben hat die Lebensgeschichte ein enger Freund des erfolgreichen Trainers, der Pfarrer Josef Hochstrasser. Ihn kennt Hitzfeld schon seit beinahe 20 Jahren.
Am liebsten Lörrach
Ottmar Hitzfeld gilt als scheu und zurückhaltend, als ehrgeizig und strebsam. Er wirkt durch und durch nüchtern, wie ein Typ ohne menschliche Regungen. Josef Hochstrasser erzählt in seinem unterhaltsam geschriebenen Buch von einem anderen Hitzfeld. Zum Beispiel erfährt der Leser, dass der junge Fußballer Hitzfeld seinen Heimatort Lörrach am liebsten gar nicht verlassen hätte, noch Jahre später quälte ihn das Heimweh. Und auch heute scheint er sich im schweizerischen Basel, für dessen FC er lange spielte, wohler zu fühlen als auf den ganz großen Fußballbühnen, die er später als Trainer betrat.
Hohe Professionalität
Als Hitzfeld mit Borussia Dortmund Meister wurde, zeigte er Gefühle: "Das ganze Stadion explodierte, die Fans stiegen auf die Zäune, stürmten aufs Feld, und ich mittendrin, da konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken, die Kraft, sie zu verbergen, war aufgebraucht." Der Leser lernt einen Meistertrainer kennen, der viele Facetten hat. Eines macht das Buch aber auch deutlich: Hitzfelds berufliche Auffassung war immer von hoher Professionalität geprägt. Er hat es vielleicht wie kein Zweiter verstanden, den divenhaften FC Bayern zu zähmen. Seine Lebensgeschichte ist imponierend, gerade weil sie einen widersprüchlichen Menschen zeigt.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
Der kleine Argon-Verlag hat es geschafft: Die erste Ottmar-Hitzfeld-Biografie ist da! Die Biografie eines modernen Helden, der keiner sein will. Wohl deshalb sind auch alle früheren Versuche gescheitert, Hitzfeld "zum Reden zu bringen". Aufgeschrieben hat die Lebensgeschichte ein enger Freund des erfolgreichen Trainers, der Pfarrer Josef Hochstrasser. Ihn kennt Hitzfeld schon seit beinahe 20 Jahren.
Am liebsten Lörrach
Ottmar Hitzfeld gilt als scheu und zurückhaltend, als ehrgeizig und strebsam. Er wirkt durch und durch nüchtern, wie ein Typ ohne menschliche Regungen. Josef Hochstrasser erzählt in seinem unterhaltsam geschriebenen Buch von einem anderen Hitzfeld. Zum Beispiel erfährt der Leser, dass der junge Fußballer Hitzfeld seinen Heimatort Lörrach am liebsten gar nicht verlassen hätte, noch Jahre später quälte ihn das Heimweh. Und auch heute scheint er sich im schweizerischen Basel, für dessen FC er lange spielte, wohler zu fühlen als auf den ganz großen Fußballbühnen, die er später als Trainer betrat.
Hohe Professionalität
Als Hitzfeld mit Borussia Dortmund Meister wurde, zeigte er Gefühle: "Das ganze Stadion explodierte, die Fans stiegen auf die Zäune, stürmten aufs Feld, und ich mittendrin, da konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken, die Kraft, sie zu verbergen, war aufgebraucht." Der Leser lernt einen Meistertrainer kennen, der viele Facetten hat. Eines macht das Buch aber auch deutlich: Hitzfelds berufliche Auffassung war immer von hoher Professionalität geprägt. Er hat es vielleicht wie kein Zweiter verstanden, den divenhaften FC Bayern zu zähmen. Seine Lebensgeschichte ist imponierend, gerade weil sie einen widersprüchlichen Menschen zeigt.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)