Zwischen 1921 und 1933 porträtiert Otto Dix (1891-1969) seine Geliebte und spätere Ehefrau Martha immer wieder. Repräsentative Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und humoristische Briefzeichnungen zeigen Martha Dix in unterschiedlichen Rollen: als mondäne, emanzipierte Frau, als Muse und geistreiche Gefährtin, als Mutter und Mittelpunkt der Familie. Die verschiedenen Haltungen des Malers zum Modell, die von Bewunderung über Intimität bis zunehmender Distanz reichen, setzen sich in einer Vielfalt von Porträtweisen um emotional aufgeladene bis nüchtern beschreibende Werktitel unterstreichen diesen Eindruck. Marthas Porträts zeigen dabei nicht nur die Kunst von Otto Dix in ihren vielgestaltigen Facetten. Sie zeichnen auch ein Bild der 1920er Jahre mit großstädtischem Flair, Mode, Musik, Tanz, tradierten und neuen Geschlechterrollen. Die Publikation entstand in Zusammenarbeit mit der Otto Dix Stiftung, Vaduz, die 1983 von Martha Dix gegründet wurde.