In den letzten Jahren porträtierte Otto Quirin 112 Persönlichkeiten, die vormals dem jüdischen Hamburg angehörten. Bekannte Namen sind darunter; dazu eine Reihe Menschen, die in ihren Berufen Großes leisteten, ohne populär zu werden. Sie waren in der jüdischen Gemeinde, in der Politik, im Sozial-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturbereich tätig, ihre Familien bildeten ein gesellschaftliches Netzwerk mit vielen Verbindungen und Bezügen unter einander. In dieser Hommage für den Zeichner sind sie nach Berufen gegliedert: Rabbiner, Kantoren, Persönlichkeiten der Gemeinde, Wissenschaftler, Politiker, Kaufleute, Pädagogen, Mediziner, nicht zuletzt Vertreter der Kulturszene: Literaten, Musiker, Sänger, bildende Künstler, Fotografen, Schauspieler. Hier wurde eine Elite versammelt, die in den ersten dreißig Jahren des 20. Jahrhunderts maßgeblich das Leben der Stadt Hamburg prägte. Die Zeichnungen führen die Persönlichkeiten vor Augen, zugleich machen sie schmerzhaft die Verluste bewusst, die unsere Stadt durch ihre Vertreibung und Vernichtung in der NS-Zeit erfuhr (Maike Bruhns)