Otto Siffling war ein echter Waldhofer Bube. Im Alter von 18 spielte er bereits in der 1. Mannschaft des SV Waldhof. Er galt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs. Das Spiel seines Lebens absolvierte der am 3. August 1912 geborene Siffling 1937 in der legendären Breslau-Elf. Der Nationalspieler war ein Star, der keiner sein wollte. Er ging Reportern möglichst aus dem Weg und versuchte, sein Leben so weiterzuleben, wie er es wollte. Von Beruf Modellschreiner, war er außerdem ein brillanter Schachspieler und ein Billardspieler par excellence. Im Alltagsleben war er äußerst wortkarg. Man sagte ihm nach, er könne zwei Wochen ohne Worte auskommen. Nur auf dem grünen Rasen explodierte "der Holz", wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wurde. Der Junggeselle, der zeit seines Lebens bei seinen Eltern wohnte, starb 1939 im Alter von 27 Jahren an Tuberkulose. Otto Sifflings Werdegang bei Waldhof Mannheim und in der Nationalmannschaft wird vom Autor besonders unter dem Asp ekt des Nationalsozialismus betrachtet.