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Bismarck und die Innenpolitik - das Thema ist untrennbar verbunden mit großen Schlagworten: Kulturkampf, Sozialistengesetz, konservative Wende, Sozialgesetzgebung. Die Epoche zwischen der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und dem Sturz des Kanzlers 1890 ist geprägt von dem Politiker Bismarck, der in den Augen vieler scheinbar im Alleingang und offenbar willkürlich regierte. Die Ausstellung zeigt, dass dem nicht so war. Sie widmet sich insbesondere den Menschen hinter oder in Opposition zu Bismarck, seinen Mitarbeitern und seinen Gegnern. Politisch gesehen, waren die ersten Jahre nach der…mehr

Produktbeschreibung
Bismarck und die Innenpolitik - das Thema ist untrennbar verbunden mit großen Schlagworten: Kulturkampf, Sozialistengesetz, konservative Wende, Sozialgesetzgebung. Die Epoche zwischen der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und dem Sturz des Kanzlers 1890 ist geprägt von dem Politiker Bismarck, der in den Augen vieler scheinbar im Alleingang und offenbar willkürlich regierte. Die Ausstellung zeigt, dass dem nicht so war. Sie widmet sich insbesondere den Menschen hinter oder in Opposition zu Bismarck, seinen Mitarbeitern und seinen Gegnern.
Politisch gesehen, waren die ersten Jahre nach der Gründung des Reiches geprägt von neuen Gesetzen und Maßnahmen, die das Reich als Einheit wirtschaftlich und gesellschaftlich stärken sollten. Doch schon 1872 hatte Bismarck die ersten "Reichsfeinde" ausgemacht: die Zentrumspartei, das politische Lager der Katholiken. Doch den Kulturkampf verlor Bismarck auf lange Sicht genauso wie den Kampf gegen die Sozialdemokraten, den er ab 1878 mit den sogenannten Sozialistengesetzen führte. Die beiden völlig gegensätzlichen politischen Lager gingen aus den jahrelangen Repressalien gestärkt hervor. Bismarck jedoch betrieb nach innen eine Isolationspolitik, deren Scheitern er auch nicht durch die Einführung der Sozialversicherungen verhindern konnte. Im Jahr 1890 musste er nach der Thronbesteigung seines Gegners Wilhelm II. seinen Abschied nehmen. Dennoch ist es ihm und seiner innenpolitischen Gesetzgebung zu verdanken, dass wir heute im BGB nachschlagen können, über die Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung verfügen, in Kilometern und Metern rechnen und ein einheitliches Währungssystem haben.
Eine besondere Beziehung zum Schloß Wernigerode besteht allein schon aufgrund der Tatsache, dass Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode, der Bauherr des Schlosses in seiner heutigen Gestalt, ab 1878 stellvertretender Reichskanzler, also Stellvertreter Bismarcks war.
Die wichtigen Entwicklungen des Deutschen Reiches in seiner Anfangszeit zeichnetder Band in sechs Kapiteln von der Sozialpolitik über die Justiz- und Wirtschaftspolitik bis zur Kultur- und Religionspolitik nach. Wer Bismarck in den gesetzgeberischen Prozessen unterstützte, welche Motive ihn leiteten, gegen wen er warum agierte und wer gegen ihn aufbegehrte, zeigen die rund 220, teilweise noch nie gezeigten Objekte aus Archiven und Museen aus ganz Deutschland und der reichhaltigen Sammlung der Schloß Wernigerode GmbH.