Otto heißt richtig Otto von Irgendwas, weil seine Familie mal irgendwas gewesen war. Geblieben sind ihm nur das Schloss, in dem er lebt - und im Ballsaal die vielen Gemalde von all den Ottos vor ihm. Otto wachst allein auf. Er tragt Knickerbocker und ein Monokel, und Angestellte sorgen dafür, dass alles bleibt, wie es immer war, ganz nach Otto'scher Familientradition - bis sich doch etwas andert. Eines Tages taucht die Enkelin des Schlossgartners auf. Otto lernt Ina und bald auch ihre Freunde kennen. Zusammen erkunden sie die Welt außerhalb des Schlosses. Als Ottos Personal doch mal Urlaub machen will, entschließen sich Ottos neue Freunde, ihre Ferien im Schloss zu verbringen. Ohne Angestellte? Zuerst ist Otto ratlos. Aber die anderen Kinder durchstobern die Raume und pirschen durch Geheimgange und Bibliotheken. Am Ende der Ferien muss sich Otto entscheiden: Soll alles wieder so sein, wie früher? Oder ist Nichtwissen-was-kommt nicht auch ein Glück?
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Peter Stamm, den Rezensentin Elena Geus als nüchtern-distanzierten Autor kennt, hat ein Kinderbuch geschrieben, dessen "beruhigende Tiefe" dem Zielpublikum zwar wohl verborgen bleibt, mit seiner Geschichte aber dennoch berührt: Es geht um den achtjährigen Otto, der mutterseelenallein auf der Welt und in seinem großen Schloss lebt. Wobei, nicht ganz, einige Bedienstete umgeben ihn, aber an die Eltern hat er keinerlei Erinnerung mehr, so Geus, da trifft er auf drei weitere Kinder, die ähnlich verlassen sind und verbringt mit ihnen einen kindgerechten Sommer zwischen Geheimgängen und Schwimmausflügen im See. Am Ende dieser Zeit steht Otto vor der Frage, wie es für ihn weitergeht, und so verrät das Buch laut Kritikerin einiges über die Abwägungen zwischen Neuem und Altem - feinsinnig wie auch die Illustrationen von Ole Könnecke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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