Otto Wagner (1841-1918) zählt zu den bedeutendsten Architekten und Stadtplanern der vorletzten Jahrhundertwende und gilt als einer der profiliertesten Vertreter der Wiener Jugendstilarchitektur. Zu Beginn seiner Laufbahn noch ganz dem Historismus verschrieben, gelangte er bereits in den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zu einer immer moderneren Architekturauffassung, die ihn über den Jugendstil schließlich zu einer funktionalen Sachlichkeit und dem Einsatz modernster Materialien wie Aluminium, Stahl und Glas führte.Eine Entwicklung, die er mit zahlreichen Bauten dem Stadtbild Wiens eingeschrieben hat: vom Bürogebäude der Länderbank und der Villa Wagner I über die von ihm in Personalunion als Bauherr und Architekt errichteten großbürgerlichen Mietshäuser, die Donaukanal- und Stadtbahnbauten, das in den Jahren 1898/99 erbaute Häuserensemble Linke Wienzeile/Köstlergasse mit dem berühmten, oft fotografierten "Majolikahaus" und die Kirche St. Leopold am Steinhof, allesamt Ikonen des Wiener Jugendstils, bis zum Amtsgebäude der k. k. Postsparkasse (Georg-Coch-Platz 1), einem Schlüsselwerk der europäischen Moderne mit seinem berühmten Kassensaal mit Glasfußboden und abgehängter Stahl-Glas-Konstruktion.Diese Einführung in Wagners Werk enthält neben zahlreichen Skizzen, Entwürfen und Plänen als Orientierungshilfe auch eine Übersichtskarte zu seinen wichtigsten Bauten und zahlreiche aktuelle Architekturaufnahmen von renommierten Fotografen wie Keiichi Tahara.