Menschen sind nicht gläsern und somit nicht ohne Einschränkungen durchschaubar. Ihr Sozialverhalten kann nur bedingt vorhergesagt werden. Kein Individuum agiert oder reagiert in derselben Situation gleich. Gem. Sachs (2009, S. 66) kann bei Drohungen im Kontext von Häuslicher Gewalt nicht von einem klaren Ablauf, der von der Drohung zur Ausführung einer Gewalttat führt, gesprochen werden. Prognosen, oder im vorliegenden Fall die Analyse bzw. Beurteilung einer aktuellen Gefährdungssituation, haben also immer den Charakter von Wahrscheinlichkeitsaussagen, sind grundsätzlich schwierig und fehleranfällig. Trotzdem müssen Bedrohungssituationen analysiert und Aussagen dazu gemacht werden. Die vorliegende Arbeit helfen Fragestellungen im Zusammenhang mit einer Bedrohungssituation zu klären und die Komplexität der Situation so weit als möglich zu reduzieren, damit relevante Zusammenhänge für ein aktuell gültiges Bild der Gefahrensituation erkennbar werden.