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Als eines von vierzehn Kindern des Gastwirts Michael und der Bauerntochter Anna Scharl geboren, scheint der kleine Franz – so der weltliche Name von P. Placidus Scharl - schon früh von Ehrgeiz getrieben: In der Fastenzeit des Jahres 1740 sollte Franz Scharl, der damals achteinhalb Jahre alt war, in der Abendandacht der Klosterkirche ein Solo singen. Beim fleißigen Auswendiglernen seiner Partie hatte er vor lauter Eifer die Pausen übersehen. So wie er das Stück auswendig gelernt hatte trug er es auch vor. Ohne Unterbrechung und ein wenig außer Atem. Auch im weiteren Lebensweg P. Placidus…mehr

Produktbeschreibung
Als eines von vierzehn Kindern des Gastwirts Michael und der Bauerntochter Anna Scharl geboren, scheint der kleine Franz – so der weltliche Name von P. Placidus Scharl - schon früh von Ehrgeiz getrieben: In der Fastenzeit des Jahres 1740 sollte Franz Scharl, der damals achteinhalb Jahre alt war, in der Abendandacht der Klosterkirche ein Solo singen. Beim fleißigen Auswendiglernen seiner Partie hatte er vor lauter Eifer die Pausen übersehen. So wie er das Stück auswendig gelernt hatte trug er es auch vor. Ohne Unterbrechung und ein wenig außer Atem. Auch im weiteren Lebensweg P. Placidus Scharls reihen sich Ämter, Orte und Interessen scheinbar nahtlos aneinander. Bereits in der Klosterschule Andechs fällt Franz Scharls heller Geist auf - ebenso wie seine Begeisterung für das Theater. Als Novize in Weihenstephan lernt er sich klösterlicher Disziplin unterzuordnen und findet in der kontinuierlichen Tagesordnung eine große Seelenruhe. Geprüft und gereift nimmt der junge Mönch Placidus Scharl sein Studium der Theologie und Philosophie im Kloster Rott auf. Der Disputation und Priesterweihe in seinem Stammkloster Andechs folgen Stationen als Lehrer in Freising, als Prediger im Kloster Lilienberg, als Professor in Salzburg, als Rektor in Neuburg an der Donau, als Sekretär des Generalstudiendirektoriums in München und zwischendurch immer wieder Jahre im Kloster Andechs unter anderem als Prior und Ökonom. Doch sein Leben ist nicht nur von Ämtern und Pflichten bestimmt. Als Reisender erlebt er regelrechte Abenteuer und begegnet interessanten und einflussreichen Menschen seiner Zeit. P. Placidus Scharl besucht bayrische Nachbarklöster, Weingüter in Moritzing und in Südtirol und reist bis nach Österreich und Oberitalien. Auch geistig bleibt er stets in Bewegung. Ob als Geistlicher, Wissenschaftler oder Dramatiker, Scharl setzt sich intensiv mit einer Vielzahl an zeitgenössischen Themen auseinander. Um 1800 beginnt die Säkularisation, die in Plünderungen, Enteignungen und schließlich in der Auflösung zahlreicher Klöster ihren Höhepunkt findet. Diese Umbrüche werfen einen Schatten auf die letzten Lebensjahre des frommen Placidus Scharl. Es ist die tiefe Verbundenheit mit Gott und die Gewissenhaftigkeit, die ihn tragen. Ein Mönch der Aufklärung, ein Kind seines Glaubens und seiner Zeit.