Nach der stürmischen Entwicklung der sogenannten Geistigbehindertenpädagogik wendet sich die Aufmerksamkeit der Wissenschaft, der Praktiker und der Betroffenen nun vermehrt einer Klärung der Grundfragen und einer Revision der frühen Ansätze zu. Dabei gerät der Begriff 'Geistige Behinderung' - mehr und mehr von Betroffenen und Angehörigen in Frage gestellt - in die Diskussion. Heinz Bach erörtert diese Anliegen und entwirft eine auf die Praxis ausgerichtete Theorie - unter Berücksichtigung der verschiedenen kritischen Einwendungen. Nach einer Sichtung der Kriterien für eine Zuordnung zum Personenkreis werden die erzieherischen Besonderheiten mentaler Beeinträchtigung (= geistige Behinderung) erörtert - sowohl hinsichtlich der individualistischen Disposition als auch der Entwicklungsbedingungen und der Umfeldanforderungen. Auf dieser Grundlage werden die Erziehungsziele, die pädagogischen Handlungsformen und die Organisationsformen der Erziehung diskutiert und abschliessend die Untersch iede zu anderen Beeinträchtigungsformen herausgestellt.