Das Verhältnis von Politik und Pädagogik gehört zu den ebenso historisch-pädagogisch wie systematisch wichtigsten Gegenständen der allgemeinen Pädagogik und der Bildungsgeschichte. Die nach dem Ende der DDR zunächst von Betroffenheit regierte und von bildungspolitischem Interesse geleitete Diskussion hat inzwischen zur historischen Analyse gefunden. Von den Autoren untersucht werden die bislang wenig berücksichtigten Fragen nach der Genese des schulpolitischen Herrschaftssystems in der DDR, nach der Bedeutung der Erziehungsideologie und -praxis der DDR-Staatssicherheit sowie nach den machtpolitischen Konsequenzen der obligatorischen vormilitärischen Erziehung und Ausbildung. Fundiert ist die Darstellung durch umfangreiche Recherchen in den thematisch-relevanten Archiven.
"Diese Studie schlägt eine Schneise in das unübersehbare Dickicht von Staat, Partei und Schulsystem, sie beschreibt detailliert organisatorische Zielsetzungen und Verflechtungen und kann insofern als sorgfältige Pionierarbeit gelten." (Hartmann Wunderer, Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie)