Für Jeden, der einen Einstieg sucht in die Komplexität der Göttin Morrigan, all ihrer Geschichten und Assoziationen, ist dieses Buch ein guter Anfang. Für einen tiefer gehenden Einblick gewährt die Autorin des Buches am Ende eine ausführliche Liste ihrer genutzten Quellen, die für weiteres Lesen
sehr hilfreich sein kann.
Kurz und knapp stellt die Autorin die (literatur-)historisch bekannten…mehrFür Jeden, der einen Einstieg sucht in die Komplexität der Göttin Morrigan, all ihrer Geschichten und Assoziationen, ist dieses Buch ein guter Anfang. Für einen tiefer gehenden Einblick gewährt die Autorin des Buches am Ende eine ausführliche Liste ihrer genutzten Quellen, die für weiteres Lesen sehr hilfreich sein kann.
Kurz und knapp stellt die Autorin die (literatur-)historisch bekannten Informationen zur Göttin Morrigan bzw. jeder einzelnen mit ihr assoziierten irischen Gottheit dar, fast wichtige Elemente und Symbolik zusammen und - für Interessierte auf diesem Gebiet - gibt einen knappen Einblick in ihre eigene paganistische Welt und ihre Verbindung zur Göttin in diesem Kontext wieder.
Einen Stern muss ich allerdings abziehen. Sollte jemand einen kurzen Einblick bzw. Einstieg in den Komplex Morrigan suchen, wie gesagt, ein empfehlenswertes Werk. Allerdings sollte man gefasst sein auf allerhand Querverweise auf mit der Morrigan verbundene Mythen und irische Sagengestalten, die von der Autorin als durch den Leser bekannt vorausgesetzt werden. Es empfiehlt sich daher, vor dem Lesen dieses Buches zunächst die Grundidee irischer Sagenwelten zu studieren.
Was mir persönlich gänzlich fehlt, ist ein Aufgreifen von (vielleicht) moderneren Ansichten bezüglich der Morrigan. So ist beispielsweise ihre mögliche und heiß diskutierte Verbindung zur Zauberin Morgan le Fey nur in wenigen Worten erwähnt, sogleich aber von der Autorin abgewiegelt worden. Generell fehlt es meiner Ansicht nach an moderneren "Varianten" der Göttin und einer Schilderung ihrer "Wirkung" in der Moderne. Es wird zwar ein kurzes Kapitel diesem Kontext gewidmet, der gescheite Leser merkt aber gleich, dass dieses Kapitel sehr von der persönlichen Meinung der Autorin durchsetzt ist. Wer also hofft, mit diesem Buch neben dem traditionellen Point of View auch eine neopaganistische Sichtweise eröffnet zu bekommen, muss sich für letzteres zumindest ein anderes Werk aussuchen. Zu schulden ist dies sicherlich, dass die Autorin, nennen wir es verhalten, auf den Neopaganismus reagiert, zumindest lassen es ihre Äußerungen diesem Thema gegenüber vermuten. Sehr schade und für mich nicht tragbar, denn gerade in der neopaganistischen Szene genießt die Morrigan einiges an Beliebtheit. Ein kurzer, n e u t r a l e r Kommentar hierzu wäre meiner Ansicht nach nicht verkehrt gewesen.
Nicht zwangsläufig ein Kriterium meiner Bewertung, nur ein guter Rat an dieser Stelle: Ich selbst lese viel englischsprachige Literatur, weshalb es mir grundsätzlich nicht schwerfällt, auch eher wissenschaftlich angehauchten Texten zu folgen. Aufgrund des Kontextes kann der interessierte Leser aber in diesem Fall mit einer Masse an irischen und teils alt-irischen Begriffen rechnen, die nur selten übersetzt werden und dann vielleicht manchmal den Lesefluss stören könnten.
Alles in allem eine gute Einführung und damit ein guter Ausgangspunkt, von dem aus weiter recherchiert werden kann.