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Packender Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren. Für alle Fans von Jumanji.
Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet in einer orientalischen Stadt voller Sanddünen, Türme und Paläste. Hier erwarten Farah nicht nur bengalische Köstlichkeiten und Mondlicht, das man aus Flaschen trinken kann. Sie muss auch drei Aufgaben bestehen. Denn nur wer diese Aufgaben besteht, darf die Welt des Spiels verlassen. Wer jedoch verliert, ist für immer darin gefangen ... …mehr

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Produktbeschreibung
Packender Abenteuerroman für Kinder ab 10 Jahren. Für alle Fans von Jumanji.

Geheimnisvoll sieht das Spiel aus. Als Farah es aufbaut, beginnt es zu vibrieren. Da tritt Farahs kleiner Bruder aufs Spielbrett und verschwindet im Spiel. Farah springt ihm hinterher und landet in einer orientalischen Stadt voller Sanddünen, Türme und Paläste. Hier erwarten Farah nicht nur bengalische Köstlichkeiten und Mondlicht, das man aus Flaschen trinken kann. Sie muss auch drei Aufgaben bestehen. Denn nur wer diese Aufgaben besteht, darf die Welt des Spiels verlassen. Wer jedoch verliert, ist für immer darin gefangen ...
Autorenporträt
Riazi, Karuna
Karuna Riazi wurde in New York geboren, wo sie an der Hofstra University Englische Literatur studiert und in einem Verlag arbeitet. Ihre größte Leidenschaft gilt koreanischen Fernsehserien. "Paheli" ist ihr erster Roman.

Meinzold, Maximilian
Max Meinzold, geboren 1987, ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2018

Gefangen in der Stadt der Rätsel

Halwa und Fantasy: Das Debüt der New Yorker Autorin Karuna Riazi bringt Diversität ins Kinderbuch.

Von Eva-Maria Magel

Oh doch, in einem Punkt empfindet sich Farah als Rebellin - ein bisschen zumindest. In ihrer weitverzweigten Familie ist sie die Einzige, die nicht völlig verrückt nach Süßigkeiten ist. Nicht nach irgendwelchen, sondern nach gaumenbetäubend süßen wie Chenna Murki, Halwa oder Rasgulla. Bengalisches Naschwerk, das bei Farah Übelkeit erregt.

Es lässt sich also ermessen, wie fies der Architekt, Herrscher über das Spiel, sein muss, der ihr als letzte Aufgabe im Spiel um Leben und Tod auferlegt, mit verbundenen Augen drei traditionelle bengalische Süßigkeiten zu erkennen und richtig zu benennen. Weder Abgründe noch beißende Schmieraffen oder Leitern aus menschlichen Knochen hatten Farah länger als ein paar Sekunden aus ihrer Ruhe und Konzentration bringen können, eine Überdosis Zucker allerdings - das schiere Grauen.

Nur selten nimmt "Paheli", der Debütroman der jungen New Yorkerin Karuna Riazi, eine solche Wendung ins Ironische, bei aller Spannung fast Lustige wie in dieser Szene. Denn der heilige Ernst, den man aus vielen Fantasyund Science-Fiction-Texten für junge Leser kennt, regiert auch in "Paheli". So lautet der Name der rätselhaften Stadt, in die Farah Mirza an ihrem zwölften Geburtstag gerät, gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freunden Essie und Alex. Ein verzaubertes Brettspiel saugt sie ein, und sie spielen nicht nur um ihr Leben, sondern auch darum, Farahs kleinen Bruder Ahmad zu retten. Das Ziel ist es, die Stadt Paheli zu zerstören, die alle Kinder gefangen genommen hat, die bislang das Spiel gegen den Architekten verloren haben.

"Paheli" heißt "Rätsel" auf Hindi, was Farah erst wieder einfällt, als sie an eine der bunten Bollywood-DVDs denkt, die ihre Mutter im Halal-Supermarkt ausleiht: In der Tat gibt es ein Melodram gleichen Namens, mit dem Filmstar Shah Rukh Khan in der Hauptrolle. Es ist nicht der einzige Film, den Riazi sich für ihren Roman vorknöpft: "Paheli" ist nach dem Muster des Filmerfolgs "Jumanji" gestrickt, der 1995 mit Robin Williams und Kirsten Dunst in die Kinos kam. Darin aber sind es weiße amerikanische Kinder, die von einem Würfelspiel in einen verzauberten Dschungel gesaugt werden.

In "Paheli" hingegen kommt Farah schon deshalb eine Führungsrolle zu, weil die Stadt, mit Basar und Minarett, Inschriften und Gebräuchen sie in vielem an die Heimat ihrer Eltern und Großeltern, Bangladesh, erinnert. Und so ist es nicht nur ihr Mut und Intellekt, sondern auch ein kulturelles Wissen, das Farah in dieser fantastischen Welt hilft - obwohl sie doch auch ein New Yorker Mädchen ist. Eines, das den Hijab trägt und dessen Vater den Aufstieg geschafft hat: Eben erst ist die Familie aus Queens in eine riesige Wohnung an der Upper East Side umgezogen. In der neuen Schule ist sie die einzige mit Hijab. So spannend die Herausforderungen sind, die Farah und ihre beiden nichtbengalischen Freunde aus alten Queens-Zeiten in "Paheli" durchleben, die Figuren wirken gerade mal so opulent und fantastisch wie Computerspielfiguren es vermögen. Der wie statischen, oft unbeholfenen Sprache fehlen Poesie, Witz und Sprachlust. Der Reiz geht allein vom Abenteuer selbst aus, dem Wettlauf gegen die Zeit und gegen einen mächtigen Gegenspieler, der mit den Mächten des Bösen im Bunde ist. Insofern wäre "Paheli" nicht weiter herausragend aus der Masse der durchschnittlich erzählten Phantasiegeschichten. Aber Farah, dieses kluge, selbständige New Yorker Mädchen, das sich stets an die Regeln ihrer bengalischen Familie hält, ist eine Romanfigur neuen Typs im Kinderbuch. Riazi, gerade erst 25 Jahre alt, setzt sich auch als Bloggerin und Aktivistin für das ein, was ihr als Kind gefehlt hat: Diversität in der Literatur.

Zwar gibt es heute in fast jedem zeitgenössischen Kinderbuch Figuren mit Migrationshintergrund. Aber selten als Hauptfiguren. Und noch seltener sind Bücher zu finden, die, aus dem Bewusstsein einer mehrfachen kulturellen Prägung heraus, die Lebenswelt von Kindern erzählen, deren Familien migriert sind und die Tradition und Religion ihrer Vorfahren auch in der neuen Heimat aufrechterhalten. Der amerikanische Verlag Simon & Schuster, in dem "Paheli"mit dem Originaltitel "The Gauntlet" im vergangenen Jahr erschienen ist, legt mit dem Imprint "Salaam Reads" seit 2016 Bücher auf, die muslimische Autoren oder Hauptfiguren haben. Da zeigt sich eine große Nische. Wünschenswert wären indes Selbstverständlichkeit und mehr Autoren, die für Farbe sorgen und für Würze. Es muss ja nicht immer Zucker sein.

Karuna Riazi: "Paheli". Spiel um alles oder nichts. Illustriert von Maximilian Meinzold.

Aus dem Englischen von Cornelia Panzacchi. Thienemann Verlag, Stuttgart 2018. 288 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Wer bei diesem geheimnisvollen Titel nicht neugierig wird, halt wohl zu wenig Abenteuerlust im Blut. Denn "Paheli" hält, womit es lockt: das magische Spiel mit orientalischem Flair zieht so in seinen Bann, als würde man selber mittendrin stecken." Claudia Goldammer Kinderbuch Couch 20190515