In der Wohnung einer jüdischen Freundin in München Haidhausen entfaltet sich ein Gespräch zwischen dem israelischen Dissidenten und Aktivisten Ronnie Barkan und dem Interviewer Heinz Michael Vilsmeier über Palästina, Zionismus, Judentum, Israel, ethnische Säuberungen, Völkermord und Widerstand.Ronnie Barkans Familie lebt in Ra'anana, einer Stadt nördlich von Tel Aviv. "Die Familie meines Vaters", berichtet er, "kam kurz nach der Gründung des zionistischen Staates, und die Familie meiner Mutter in den frühen 1960er Jahren. ... Beide Eltern wurden nicht in Ungarn, sondern in ungarischsprachigen Familien in Osteuropa geboren. Mein Vater kam als Baby nach Palästina. Meine Mutter verbrachte ihre Kindheit in Rumänien und hatte, obwohl es nach dem Krieg war, eine ziemlich gute und glückliche Kindheit. Meine Großeltern überlebten die schlimmsten Ereignisse. Auf der Seite meiner Mutter ist meine Großmutter eine Überlebende von Auschwitz; mein Großvater überlebte Dachau."In seinen Zwanzigern ging Ronnie Barkan in ein Dorf im Westjordanland, in das Flüchtlinge aus Tabsur - jetzt Ra'anana - gekommen waren, um dort zu demonstrieren. Die dabei gemachten Erfahrungen sind sehr wichtig für ihn; sie treiben ihn an. Er sagt: "Israel ist buchstäblich auf Palästina gebaut, auf Kosten seiner indigenen Bevölkerung."Für Ronnie Barkan ergibt sich daraus die Verpflichtung, für die Rechte der Palästinenser zu kämpfen, solange, bis diese wiederhergestellt sind, um dadurch die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben von Juden und Arabern in Palästina zu legen.